08.08.12

Noch ist nicht überall Münster: Wann lässt das Jugendamt die ersten Mütter abholen?



Wann holen sie in Münster die ersten Mütter ab, weil sie um ihre Kinder kämpfen? 
Wann lösen sie in Münster die Familiengerichte auf, weil das Jugendamt entscheidet? 

Diese Fragen stelle ich mir nach einem Telefonanruf, den ich vor einer halben Stunde bekommen habe. Als Redakteur und Schriftsteller beschäftige ich mich seit vier Jahren mit dem Thema Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Damals habe ich ein Fax von einer Familie aus Mönchengladbach bekommen, die um ihre Tochter kämpfte. 

Den Fall habe ich in der Broschüre “Papa, böse Kinder kommen in böse Kliniken” geschildert, die bei www.lulu.com erschienen ist. Seither wendeten sich viele Verzweifelte an mich.  Was sie mir erzählten, verschlug mir oft genug die Sprache. Fand ich sie wieder, blockten die Behörden ab, beriefen sich auf den Datenschutz, beantworteten nicht einmal so naheliegende Fragen wie diese: Warum werden in Mönchengladbach siebenmal so viele Kinder entzogen wie in Krefeld?

Zurück zum heutigen Telefonat: Diese Mutter aus Münster wurde eigenen Angaben zufolge gestern von der Universitätsklinik angerufen. Sofort dachte sie, ihrem Jungen, der ihr vor zweieinhalb Jahren ohne ersichtlichen Grund weggenommen worden ist, sei etwas passiert. Dann fragte sie den Anrufer nach der Klinikabteilung, für die er arbeitet. Daraufhin gab er sich als Psychiater aus, der mit der Mutter einen Termin vereinbaren wollte. 
Von wem er die Telefonnummer dieser Mutter hatte, wollte er nicht verraten.
Also erkundigte sich diese Münsteranerin beim Jugendamt. Bei diesem Gespräch hat der für den Fall zuständige Mitarbeiter etwas gesagt, was er niemals sagen dürfte: “Sie bekommen Ihre Kinder nie wieder.”  Das zweite Kind dieser Mutter ist seit fast drei Jahren nicht mehr zuhause und lebt in einer Pflegefamilie, die dieser Mutter unbekannt ist.
So weit die Geschichte, die mir diese Mutter heute erzählt hat. Ich kenne unzählige Dokumente über diesen Fall. 
Deshalb traue ich inzwischen dem zuständigen Jugendamtsmitarbeiter jeden Gesetzesverstoß zu. 

Denn noch leben wir nicht in einem Land, in dem Ärzte entscheiden, wann jemand bei ihnen zu erscheinen hat, noch leben wir nicht in einem Land, in dem Jugendamtsmitarbeiter Gerichtsentscheidungen vorwegnehmen dürfen, noch leben wir nicht in einem Land, in dem Geschwister ohne nachvollziehbare Gründe getrennt werden dürfen, noch leben wir nicht in einem Land,  in dem der Datenschutz nur gilt, wenn Informationen zurückgehalten werden sollen.

Denn: Noch ist nicht überall Münster. Außer vielleicht in Mönchengladbach und in Lüneburg, wo ein Sozialpädagoge so viele Familien zerstört hat, dass man sich fragt, warum sich die Evangelische Hochschule Dresden solch einen Mann als Honorarprofessor leistet, der ganz nebenbei auch noch esoterischen Unfug verbreitet. 
In Lüneburg gibt es übrigens auch so einen Jugendamtsmitarbeiter wie den aus Münster. Kürzlich hat der gesagt, dass die Trennung eines Mädchens von ihren Geschwistern noch Bestand hat, bis die heute 11- und 12-Jährigen 14 Jahre alt sind. Bis dahin sollen sie in einer Einrichtung für Drogenkranke verwahrt werden, deren Geschäftsführerin jüngst das Weite gesucht hat, jetzt für das Bayerische Rote Kreuz in Erding arbeitet und mit ihrer beruflichen Vergangenheit nichts mehr zu tun haben will.

Immer mehr Opfer dieses Irrsinns wenden sich an mich. Da soll noch jemand sagen, dass es überall eine gut funktionierende Kinder- und Jugendhilfe gibt.
Weitere Infos über www.wagniskinder.de

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