von Bericht: S. Doppler, C. Menschner, M. Rudolph
Nur eine Stunde in der Woche durfte Steffen
S. seine Tochter Katharina sehen - unter Aufsicht im
Kinderschutzzentrum. Das Jugendamt sah in ihm eine Gefahr. Er wird
verdächtigt, seine Tochter sexuell missbraucht zu haben. Die schweren
Anschuldigungen beruhen auf dem Bericht einer Kinderpsychologin, die mit
Katharina gearbeitet hat. In ihren Sitzungen ließ sie das Kind mit
anatomischen Puppen spielen, dabei ist diese Methode mehr als umstritten
und lässt laut Expertenmeinung keinerlei Rückschlüsse auf sexuellen
Missbrauch zu. Das bestätigt auch ein Urteil des Bundesgerichtshofes.
Trotzdem hatte das Jugendamt Katharina fast drei
Wochen lang in einem Kinderheim untergebracht und sie danach nur unter
strengen Auflagen zur Mutter zurückgelassen. Das Familiengericht hatte
die Maßnahmen des Jugendamtes bestätigt, ohne weitere Untersuchungen
einzuleiten und andere Gutachten einzuholen. Die Staatsanwaltschaft
Berlin kam mittlerweile zu einem klaren Befund: Es liegt keinerlei
Verdacht auf sexuellen Missbrauch vor. Panorama über Fälle, in denen
Jugendämter mit schlimmen Folgen überreagieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen