Gutachter: Die heimlichen Richter
In Deutschland darf sich jeder Gutachter nennen. Und ein Gericht darf jeden zum Gutachter ernennen: Die Auswirkungen für die Betroffenen können katastrophal sein.
Jeder kann Gutachter werden
Das Problem: In Deutschland darf sich jeder
Gutachter nennen. Und ein Gericht darf wegen der richterlichen
Unabhängigkeit jeden zum Gutachter oder Sachverständigen ernennen, wie
beispielsweise an Familiengerichten. "Wenn der Richter meint, seine Oma
sei sachkundig und der Richter sie bestellt, dann ist sie sachkundig",
sagt Elmar Bergmann, ein pensionierter Familienrichter.
Bundesweite, einheitliche Mindeststandards für
Gutachten, beispielsweise an Familiengerichten, gibt es nicht. Studien
belegen: Die Qualität vieler dieser Gutachten ist ungeheuerlich
schlecht. Die Auswirkungen für die Betroffenen können katastrophal sein.
Fehlende Kontrolle durch Richter
Dass die Qualität von Gutachten auch desaströs
sein kann, merken Richter häufig nicht. Der pensionierte Familienrichter
Elmar Bergmann hat dafür eine einfache Erklärung: "In aller Regel wird
die Zusammenfassung gelesen und damit hat es sich. Und das wird auch
übernommen." Dabei müsse der Richter eigentlich jede Seite des
Gutachtens überprüfen.
- Teil 1: Gutachter: Die heimlichen Richter
- Teil 2: Fünf Jahre unschuldig im Gefängnis
Sendung Panorama
31.10.13 | 21:45 Uhr
von Anke Hunold, Jasmin Klofta
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2013/gutachter103_page-1.htmlWichtige Informationen zu Gutachten im Familienrecht - Prävention GutachterUnwesen
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