Heimmitarbeiter warnten vor Missständen
Haasenburg-Skandal: Schwere Vorwürfe gegen Jugendamt
Potsdam –
Kinder, die lieber sterben wollen, als zurück in
dieses Heim der Haasenburg GmbH. Sie laufen weg, die Taschen
vollgestopft mit Schlaftabletten – zur Sicherheit, falls die Polizei sie
schnappt. Alle Behörden sahen weg. Insbesondere das Landesjugendamt.
Drei Heimmitarbeiter haben laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel vor
erheblichen Missständen gewarnt.
Ein Vorwurf, der erst durch die von Medienberichten
erzwungene Untersuchung des zuständigen Ministeriums an den Tag kam.
Über Vorgänge, die eher an das Mittelalter, als an moderne Pädagogik
erinnert. In schriftlichen Stellungnahmen und persönlichen Gesprächen
berichteten Haasenburg-Mitarbeiter, wie in den Heimen Jugendliche
gezielt provoziert worden seien, „damit“ sie „körperlich begrenzt“
werden konnten.
Übersetzt heißt das nichts
anderes, als dass man die Kids auf die Palme bringt, um einen Grund zu
haben, ihnen wehzutun. Und hinterher heißt es dann auch noch: Der oder
die sei noch aggressiv.
Gut fürs Geschäft! Denn in diesem Fall übernimmt das
Jugendamt die Kosten für eine weitere Heimrunde und kassiert dafür laut
Spiegel zwischen 300 und 500 Euro am Tag. Der Sprecher von
Jugendministerin Martina Münch (SPD) kündigte eine Überprüfung der
Vorwürfe an.
Die Schließung der Haasenburg-Heime
ist dagegen beschlossene Sache. Die Haasenburg klagt dagegen. Derzeit
leben noch 37 Jugendliche dort.
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