Wirtschaftliches Interesse am Drill in Haasenburg-Heimen? Jugendliche wurden angeblich gezielt provoziert. Sie mussten länger bleiben und der Staat musste zahlen
Potsdam – Die Kette von schweren Vorwürfen gegen die Haasenburg GmbH wegen unzulässiger Zwangs- und Drillmaßnahmen gegen Jugendliche und gegen die staatliche Heimaufsicht des Landesjugendamtes wegen mangelnder Kontrolle reißt nicht ab. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ sollen Jugendliche bewusst zu aggressivem Verhalten provoziert worden sein, um damit deren Heimaufenthalte zu verlängern und der Haasenburg anhaltende Einnahmen aus den öffentlichen Kassen sichern zu können. Trotz früher Hinweise von mehreren Mitarbeitern der Haasenburg, dass der aggressive Umgang mit den Jugendlichen im Heim mit den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens zusammenhängen soll, war das Landesjugendamt als Aufsichtsbehörde nicht eingeschritten.
Der „Spiegel“ beruft sich auf interne Unterlagen. Demnach hatten drei Mitarbeiter des Unternehmens das Landesjugendamt über „erhebliche Missstände“ in den Jugendheimen des Unternehmens informiert und vor „Kindeswohlgefährdung“ gewarnt. Zudem seien „bewusst Konflikte mit Jugendlichen geschaffen“ worden, „um in den Entwicklungsberichten an die Ämter" für eine Verlängerung des Heimaufenthaltes plädieren zu können, „weil der Jugendliche ja noch so aggressiv ist“. Grund für dieses Vorgehen in den Haasenburg-Heimen sollen „wirtschaftliche Gründe“ gewesen sein, wie der „Spiegel“ berichtet. Für die Jugendlichen am Wohnort zuständige Jugendämter in der Bundesrepublik zahlen zwischen 300 und 500 für die geschlossene Unterbringung in den drei Haasenburg-Heimen in Brandenburg.
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http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/803584/
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