RATHENOW -
Seit über fünf Jahren ist es Herrn Z. nunmehr nicht gelungen, einen
Kontakt zu seiner mittlerweile 15-jährigen, jüngeren Tochter zu
bekommen. In diesem Zusammenhang hat er die Arbeit des Jugendamtes der
Kreisverwaltung scharf kritisiert. Sein Hauptvorwurf lautet:
Die Behörde
habe die Pflicht, sich dafür einzusetzen, dass er mit seiner Tochter
Kontakt bekommen kann (MAZ berichtete). Nach der langjährigen
mutmaßlichen Weigerung des Mädchens, ihn zu treffen, nimmt er eine
Gefährdung ihres Kindeswohls an. Herr Z., der aus Rücksicht auf seine
Kinder nicht mit vollem Namen in der Zeitung erscheinen will, vermutet
das Elternentfremdungssyndrom PAS bei seiner Tochter. Wiederholte
Hilfersuchen an das Jugendamt und ein formaler Widerspruch gegen
Bescheide des Amtes, so sein Vorwurf, hätten keine Besserung gebracht.
Das Jugendamt hat Herrn Z. mitgeteilt, es gebe
bei seiner Tochter keine körperlichen oder psychischen Auffälligkeiten,
die ein Eingreifen der Behörde gegen den Willen des Mädchens
erforderlich machen. Das Jugendamt könne eine Therapie gegen den Willen
der Tochter und der Kindesmutter nicht anordnen. Der Vater geht davon
aus, dass seine Tochter erheblich unter dem Einfluss ihrer Mutter steht
und deshalb den Kontakt verweigert.
Seit vielen Jahren gibt es eine
familienrechtliche Aus-einandersetzung zwischen Herrn Z. und seiner
ehemaligen Lebenspartnerin. Durch einen gerichtlichen Vergleich hatte er
sich im Jahr 2007 verpflichtet, auf eine juristische Umgangsregelung zu
verzichten, weil er auf die Vermittlung des Jugendamtes vertraute.
Seine ältere, mittlerweile 17-jährige Tochter, die zunächst auch bei der
Mutter lebte, hat zwei Suizidversuche unternommen und wohnt jetzt in
einem Heim.
In einem Protokoll habe ein Mitarbeiter des
Jugendamtes schriftlich festgehalten, der Umgang mit ihm sei schädlich
für seine Töchter, kritisiert Herr Z. Das seien „unhaltbare Vorwürfe“,
er habe die Entfernung aus dem Protokoll verlangt. Die
Jugendamtsleiterin habe ihm die Streichung zugesagt – aber Wochen später
sei das immer noch nicht geschehen. Auch auf seinen Widerspruch habe er
seit April keine Antwort bekommen. „Das Jugendamt ist einfach nicht
bereit“, bekräftigt Herr Z. „eine objektive Vermittlerrolle zum Wohle
der Kinder einzunehmen.“ (Von Bernd Geske)
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