08.05.12

Vier Tage vor Weihnachten! Polizei steckte meine Kinder ins Heim

Polizei steckte meine Kinder ins Heim

Polizei steckte meine Kinder ins Heim : Vier Tage vor Weihnachten!
Verlassen sitzt Mama Franziska (21) im leeren Kinderzimmer ihrer Töchter auf dem Fußboden
Foto: Steffen Schellhorn
Von T. SCHOLTYSECK Halle – Ein rosaroter Tretroller für Cheyenne (2), ein flauschiger Plüschbär für die kleine Nadja (1). Mama Franzi hat die Geschenke für ihre Mädchen schon liebevoll eingepackt.
Doch die bunten Pakete werden unberührt unterm Christbaum liegen bleiben.
Das Jugendamt ließ die Geschwister von der Polizei abholen und ins Heim bringen – vier Tage vor Weihnachten!


Regungslos sitzt Franziska R. (21) im Kinderzimmer ihrer Töchter auf dem Boden: „Ich kann nicht fassen, dass meine Engel nicht hier sind.“ Nach einem Streit mit Masen M. (24), dem Vater der Mädchen, rückten Jugendamt und Polizei in der Wohnung der Familie in der Wolfstraße an.
Franziska: „Der Papa wohnt nicht bei uns. Ich hatte ihn gebeten, mit Cheyenne zum Kinderarzt zu gehen, eine Routineuntersuchung. Als er dann kam und mir erklärte, dass er lieber zu seinen Kumpels statt mit dem Kind zum Arzt wolle, haben wir uns gezofft.“ Ein heftiger Streit, mit knallenden Türen, wüsten Beschimpfungen, die im ganzen Haus zu hören waren.

Das Jugendamt bekam Wind von dem Vorfall. Den nicht wahrgenommenen Arzttermin stuften die Amtsmitarbeiter als „Kindswohlgefährdung“ ein. Zwei Tage später rückten sie mit sechs (!) Uniformierten an.


Polizeisprecherin Anja Koppsiecker bestätigt: „Da die Lage vor Ort aber entspannt war, konnten vier Beamte bereits nach wenigen Minuten wieder abziehen. Nur zwei Kollegen blieben, um Amtshilfe zu leisten.“
Bis Mitte Februar sollen Nadja und ihre Schwester vorerst im Kinderheim Mücheln bleiben. Eine Eilentscheidung noch vor Weihnachten lehnte das Jugendamt schriftlich ab. Franziska R. will das nicht hinnehmen.

Mit ihrer Anwältin kämpft sie um eine schnelle Lösung: „Mein einziger Weihnachtswunsch ist, das die meine Mädchen Heilig Abend wieder bei mir sind.“

BILD.de

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