16.10.2012, 13:16
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Lionel Gilberti
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© Photo : Lionel Gilberti
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Lionel Gilberti hat in Deutschland gearbeitet und gelebt. Am 8. Oktober wurde er auf den Antrag Deutschlands mit einer Schengenakte ohne den Originaleuropäischen Haftbefehl und dessen Übersetzung ins Französische verhaftet worden!
Für die französische Justiz ist
das Verfahren normal. „Man braucht nur einen Befehl aus dem Land!“. Ihm
drohen drei Jahre Gefängnis in Deutschland, weil er den Unterhalt für
seine Kinder nicht bezahlt.
In Deutschland gründete
der 42-jährige eine deutsch-französische Familie. Aus dieser Ehe kamen
zwei Kinder: Julia Angelina, 12 Jahre und Quirin, 11 Jahre. Aus
Privatgründen wackelte das deutsch-französische Paar. Lionel Gilberti
befand sich schnell wie in der Story eines Drehbuches, das in der Zeit
von Vichy mit der deutsch-französischen Zusammenarbeit, in der Zeit der
Deutschbesatzungsmacht in Frankreich oder in dem Drehbuch des Filmes
„Das Leben der Anderen“ lief.
Seine deutsche Frau
zeigt Lionel Gilberti als einen gefährlichen Menschen bei der Polizei
an. In Deutschland ist das üblich, Anzeigen zu erstatten. Falsche
Anzeigen sind auch etwas Normales dort.
Dort werden sogar nicht deutsche Standesamtsdokumente ohne Gerichtsbeschluss geändert! Die
Polizei wird mit der Hilfe der deutschen Justiz Lionel Gilberti wie
einen Hund aus seinem deutschen Haus rauswerfen. Lionel Gilberti wird
gezwungen, zurück nach Frankreich zurückzukehren. Damit er nicht weit
von seinen Kindern entfernt bleibt, findet er ein neues Leben im Elsass.
Dem
französischen Vater wird vorgeworfen, den Unterhalt nicht zu bezahlen.
Lionel Gilberti sieht es nicht ein, einen Unterhalt für zwei Kinder zu
bezahlen, die er nicht mehr sehen darf, besonders wenn Gewalt- und
Perversmethoden gegen ihn angewendet werden, damit er nicht mit seinen
zwei Kindern sein oder mit ihnen reden darf. Methoden, die auch gegen
die deutschen Eltern angewendet werden. Muriel Gilberti, die Schwester
des französischen Vaters, spricht über den 8. Oktober, den Tag, als ihr
Bruder polizeilich festgenommen wurde:
„Seit
dem Montagabend sitzt er im Gefängnis von Colmar. Die Polizei hat mit
meiner Mutter telefoniert und mit ihr sehr nett gesprochen und nach der
Telefonnummer meines Bruders gefragt und gesagt, dass alles nur Routine
sei und nichts Schlimmes! Wir waren beim Frühstücken, als die Polizei
meinen Bruder anrief. Mein Bruder reagierte zuerst genervt und sagte der
Polizei, dass er auf keinem Fall einen Unterhalt bezahlen würde, da er
seine zwei Kinder nicht mehr sehen darf. Dann hat sich mein Bruder
beruhigt und sich entschieden zu der Polizei zu gehen, um zu reden.
Gegen Mittag am 8. Oktober hat mich die Polizei angerufen und erklärt,
dass mein Bruder jetzt im Knast sitzt. Seitdem stehen wir alle unter
Schock. “
„Das
ist wohl verrückt! Der Bruder von Muriel hat alles in Deutschland
verloren, Haus, Kinder und Arbeit! Und jetzt, das ist er, der von der
Polizei gejagt wird! “, sagt ein Freund.
Seit
Lionel verhaftet ist, versucht Muriel Gilberti mit seinem Bruder zu
reden. Sie hat nicht das Recht mit ihm zu sprechen und auch nicht das
Recht ihn zu sehen: „ Wir
haben ihn nicht gesehen. Man kann nicht mit ihm reden. Aber wir werden
ihm Kleidung bringen. Ich habe es bei der Justiz und bei der Polizei
gemeldet, dass mein Bruder kein harter Kerl ist und dass er durchdrehen
könnte. Im Knast hat er nichts mehr zu verlieren. Man hat ihm alles
weggenommen! Sein Leben, sein Haus in Deutschland, seine Kinder, seine
neue Arbeit in Frankreich und seine Freiheit! Wir wissen nicht, wie er
es durchmachen wird, weil er jetzt wegen dieser Verhaftung seine Arbeit
verlieren wird! “
Lionel Gilberti ist unter anderem ein aktives Mitglied von CEED „Le Conseil européen des enfants du divorce“, dessen Gründer, Olivier Karrer, durch einen Europäischen Haftbefehl aus Deutschland und aus Italien am 12. Juli im Elsass verhaftet wurde.
„Lionel
Gilberti war gerade dabei einen Hungerstreik zu machen, um gegen die
deutsche Politik zu demonstrieren. Er wollte dagegen protestieren, dass
deutsch-französische Kinder nicht nach Frankreich gehen durften “,
erklärt Sophie Lavier, CEED-Sekretärin. Für die CEED-Mitglieder ist es
klar, dass die Deutschen eine faule Ausrede gefunden haben, um Lionel
Gilberti zu verbieten, den Kontakt mit den Medien aufzunehmen. Genau wie
bei Olivier Karrer sehen wir hier eine politische Aktion Deutschlands!
Nachdem
Lionel Gilberti von der französischen Polizei im Elsass festgenommen
worden ist, wird Muriel Gilberti erfahren, dass weder sein Anwalt noch
die Polizei den originellen Europäischen Haftbefehl mit angelegter
Übersetzung hatten. Selbst am 9. Oktober bestätigt der neue Anwalt von
Lionel Gilberti, Grégory Thuan, Fachmann auf dem Gebiet International-
und Menschenrecht, der auch der Anwalt von Olivier Karrer ist, dass der
Europäische Haftbefehl immer noch nicht eingetroffen ist.
„Die französische Polizei hat nur die Schengenakte erhalten... “,
sagt Gregory Thuan. Dazu muss man wissen, dass der Europäische
Haftbefehl nach dem 11. September 2001 ins Leben gerufen wurde. Das Ziel
dieses Haftbefehles war es, den Terrorismus, die Verbrechen gegen
Kinder, den Waffen- und Drogenschmuggel zu bekämpfen. Erst am 11.
Oktober kam der übersetzte Haftbefehl an, genau 89 Tage nachdem er am
12. Juli 2012 ausgestellt worden war.
Laut Justiz
muss ein Europäischer Haftbefehl binnen 48 Stunden oder 40 Tagen in
Kraft treten! Sind da schon Pannen in diesem Verfahren zu sehen? Warum
wurde der Haftbefehl genau am Tag des Haftbefefehls gegen Olivier Karrer
datiert? Warum werden die zwei Menschen an verschiedenen Daten
verhaftet?
Und wieso wird Lionel Gilberti viel später als 40 Tage nach
dem Europäischen Haftbefehl verhaftet, der sich eigentlich auf
Terroristen oder Kriminelle bezieht? Genau 89 Tage nach der Austellung
des Haftbefehls in Deutschland? Ist das Recht im Dienst des Rechtes? Am
25. Oktober wird es bekannt, ob Lionel Gilberti nach Deutschland
ausgeliefert wird, um dort drei Jahre Haft abzusitzen.
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