18.03.12

Narzissmus - ÜberfliegerMentalität

Der Mythos des NarzissNárkissor (Narziss) war der alten griechischen Sage nach der schöne Sohn des Flussgottes Kephisos und der Leiriope. Da von der Damenwelt umworben und entsprechend hochmütig, wies er auch die Liebe der Nymphe Echo zurück. Deshalb bestrafte ihn Nemesis, die Göttin des gerechten Zorns (auch Aphrodite wird in der griechischen Mythologie als die Rächerin Echos angeführt). Narziss entwickelt darob eine unstillbare Liebe zu seinem Spiegelbild, das er im Wasser sieht.

Über das Ende des "ersten Narzissten" gibt es zwei Versionen. Die erste besagt, dass durch eine göttliche Fügung ein Blatt ins Wasser fällt und das Spiegelbild Narziss' trübt. Schockiert von der vermeintlichen Erkenntnis, er sei hässlich, stirbt Narziss. Er wird in eine Narzisse verwandelt.Überlieferung zwei lautet: Narziss verliebt sich in sein Spiegelbild, will sich mit ihm vereinigen und ertrinkt bei diesem Versuch.

Die Goldene Regel „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg’ auch keinem anderen zu“ ist Narzissten fremd. Sie behandeln Mitmenschen so, wie sie selbst nicht behandelt werden möchten.

Narzisstische Wesenszüge (überhöhte Anspruchshaltung, unkritische Selbsteinschätzung, ausnützerische und egoistische Einstellung, Neid und Überheblichkeit) nehmen offenbar zu in unserer Zeit und Gesellschaft.

Noch folgenschwerer wird es dann, wenn es sich um eine narzisstische Persönlichkeitsstörung handelt: selbstgefällig, dünkelhaft, aufgeblasen, wichtigtuerisch, großspurig; dabei unrealistisch überzeugt von eigenen Eigenschaften wie Erfolg, Macht, Scharfsinn, Schönheit oder gar idealer Liebe.
Dazu weitere Belastungen wie Gier nach übermäßiger Bewunderung und unbegründete Erwartungen, als etwas Besonderes behandelt zu werden (wenn noch hysterische Züge dazukommen).
Außerdem die Tendenz, andere auszubeuten, insbesondere was zwischenmenschliche Beziehungen (Partnerschaft, Familie), aber auch Finanzen, Position u. a. anbelangt.
Gegebenfalls sogar ein unverständlicher Mangel an Mitleid, Zuwendung und Hilfsbereitschaft, dafür neidisch und manchmal sogar bösartig eifersüchtig.

Kurz: eine Belastung besonderer Art.

Probleme mit dem Selbstwertgefühl sind die Ursache der meisten Persönlichkeitsstörungen und vieler anderer psychischer Probleme.

Diese seelische Labilität bahnt eine besondere Empfindlichkeit, ja Kränkbarkeit, ggf. heftige feindselige bis Rache-Impulse für eine (scheinbar) erlittene Demütigung.
Narzissten haben ein Defizit, was den respektvollen, einfühlsamen und hilfsbereiten Umgang mit anderen Menschen anbelangt. Das ist zuerst das harte Los der Mit-Betroffenen – und schließlich ihr eigenes.


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