Zwei Kinder werden aus einer Familie gerissen
und zu Pflegeeltern gebracht - wegen eines mutmaßlich falschen
Gutachtens der Mainzer Uniklinik. Die Eltern fordern dafür
Schmerzensgeld. Am Dienstag will das Mainzer Landgericht seine
Entscheidung verkünden.
Für die Eltern aus dem pfälzischen
Mutterstadt muss es der Horror gewesen sein. Ein Familiengericht
veranlasste im Jahr 2013, dass ihre damals sechs und 18 Monate alten
Söhne bei Pflegeeltern untergebracht werden - Verdacht auf
Kindesmisshandlung. Das Gutachten einer Ärztin der Rechtsmedizin an der
Mainzer Uniklinik war zu dem Schluss gekommen, dass eine Misshandlung
"äußerst wahrscheinlich" sei, und dass ein oder mehrere Schütteltraumata
die Ursache seien.
Ein späteres
Gutachten korrigierte die erste Expertise, doch mehr als sechs Monate
verbrachten die Kinder getrennt in Pflegefamilien. Ende April begann der
Zivilprozess vor dem Mainzer Landgericht, in dem verhandelt wurde, ob
und wie viel Schmerzensgeld den Eltern jetzt zusteht. Am Dienstag soll
eine Entscheidung verkündet werden.
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