Hamburg
(dpa/lno) - Fünf Monate nach dem Methadon-Tod des Hamburger
Pflegekindes Chantal hat die Innenrevision ihren Bericht vorgelegt und
dem Jugendamt schwere Versäumnisse vorgeworfen.
Die Drogensucht der
Pflegeeltern, der schlechte Zustand der Wohnung und viele Hinweise von
Nachbarn auf die schwierigen Familienverhältnisse - das alles sei den
Mitarbeitern bekanntgewesen, schreibt die Innenrevision der
Finanzbehörde in ihrem mehr als 70 Seiten langen Bericht. Er wurde am
Dienstag im Internet veröffentlicht. Große Teile wurden allerdings aus
Gründen des Datenschutzes geschwärzt.
Chantal hätte
gar nicht erst in diese Pflegefamilie kommen dürfen und sei dort von den
Sozialarbeitern auch schlecht betreut worden, lautet das Fazit.
Die Innerevision
der Finanzbehörde sollte die Vorgänge um den Tod des Mädchens
aufklären, weil sie für die Bezirksämter zuständig ist. Für die
elfjährige Chantal war das Bezirksamt Mitte verantwortlich. Chantal war
am 16. Januar in der Obhut ihrer Pflegeeltern an einer Überdosis des
Ersatzstoffes Methadon gestorben.
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