Alltags-Mama immer und
Freizeit-Papa alle zwei Wochen samstags und sonntags? Immer mehr
getrennt lebende Eltern nehmen von diesem Umgangsmodell Abschied. Weil
sie erkennen: Kinder brauchen beide Elternteile, auch wenn die nicht
mehr zusammen leben. Aber wie funktioniert das sogenannte Wechselmodell?
Wie sieht der Alltag aus, wenn Kinder jede Woche einmal umziehen?
Ina Kiesewetter und Petra Wagner
haben mit vielen Kindern und Eltern gesprochen, die diese
Lebensform praktizieren. Offen und freimütig erzählen Grundschulkinder,
wie das ist, wenn bei Mama andere Regeln gelten als bei Papa. Mütter
berichten, wie sie anfangs durchaus Schuldgefühle hatten, ihre Kinder
tageweise nicht zu sehen, wie diese Schuldgefühle aber – mit der Zeit –
längst nicht mehr so viel Raum einnehmen, „weil es meinen Kindern bei
ihrem Vater auch gut geht“. Und Väter schildern, wie sie
gleichberechtigt mit den Müttern die Verantwortung für ihre Kinder in
Alltagsdingen übernehmen und schaffen. Jugendliche, die jahrelang im
Wechselmodell groß wurden, halten Rückschau.
Die Erlebnisse und Geschichten
der Interviewpartner werden eingeordnet von Psychologinnen, einem
Trennungsberater und einer Anwältin. Die Autorinnen zeigen auf, wie neue
Sichtweisen plötzlich auch ganz neue Wege eröffnen – für eine neue Art
der Elternbeziehung nach einer Trennung – zugunsten der Kinder.
Das Fazit von Ina Kiesewetter und Petra Wagner:
„Das Wechselmodell ist auf jeden Fall eine sinnvolle Alternative zum Regelumgangsmodell.“
Kreuz Verlag
in der Verlag Herder GmbH
Freiburg im Breisgau
2012
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