24.10.12

Jugendamt - Familienjustiz - Wieder ein französischer Vater nach Deutschland ausgeliefert?

16.10.2012, 13:16
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Lionel Gilberti
Lionel Gilberti
© Photo : Lionel Gilberti

Lionel Gilberti hat in Deutschland gearbeitet und gelebt. Am 8. Oktober wurde er auf den Antrag Deutschlands mit einer Schengenakte ohne den Originaleuropäischen Haftbefehl und dessen Übersetzung ins Französische verhaftet worden!


Für die französische Justiz ist das Verfahren normal. „Man braucht nur einen Befehl aus dem Land!“. Ihm drohen drei Jahre Gefängnis in Deutschland, weil er den Unterhalt für seine Kinder nicht bezahlt.

In Deutschland gründete der 42-jährige eine deutsch-französische Familie. Aus dieser Ehe kamen zwei Kinder: Julia Angelina, 12 Jahre und Quirin, 11 Jahre. Aus Privatgründen wackelte das deutsch-französische Paar. Lionel Gilberti befand sich schnell wie in der Story eines Drehbuches, das in der Zeit von Vichy mit der deutsch-französischen Zusammenarbeit, in der Zeit der Deutschbesatzungsmacht in Frankreich oder in dem Drehbuch des Filmes „Das Leben der Anderen“ lief.
Seine deutsche Frau zeigt Lionel Gilberti als einen gefährlichen Menschen bei der Polizei an. In Deutschland ist das üblich, Anzeigen zu erstatten. Falsche Anzeigen sind auch etwas Normales dort. 

Dort werden sogar nicht deutsche Standesamtsdokumente ohne Gerichtsbeschluss geändert! Die Polizei wird mit der Hilfe der deutschen Justiz Lionel Gilberti wie einen Hund aus seinem deutschen Haus rauswerfen. Lionel Gilberti wird gezwungen, zurück nach Frankreich zurückzukehren. Damit er nicht weit von seinen Kindern entfernt bleibt, findet er ein neues Leben im Elsass.

Dem französischen Vater wird vorgeworfen, den Unterhalt nicht zu bezahlen. Lionel Gilberti sieht es nicht ein, einen Unterhalt für zwei Kinder zu bezahlen, die er nicht mehr sehen darf, besonders wenn Gewalt- und Perversmethoden gegen ihn angewendet werden, damit er nicht mit seinen zwei Kindern sein oder mit ihnen reden darf. Methoden, die auch gegen die deutschen Eltern angewendet werden. Muriel Gilberti, die Schwester des französischen Vaters, spricht über den 8. Oktober, den Tag, als ihr Bruder polizeilich festgenommen wurde:
Seit dem Montagabend sitzt er im Gefängnis von Colmar. Die Polizei hat mit meiner Mutter telefoniert und mit ihr sehr nett gesprochen und nach der Telefonnummer meines Bruders gefragt und gesagt, dass alles nur Routine sei und nichts Schlimmes! Wir waren beim Frühstücken, als die Polizei meinen Bruder anrief. Mein Bruder reagierte zuerst genervt und sagte der Polizei, dass er auf keinem Fall einen Unterhalt bezahlen würde, da er seine zwei Kinder nicht mehr sehen darf. Dann hat sich mein Bruder beruhigt und sich entschieden zu der Polizei zu gehen, um zu reden. Gegen Mittag am 8. Oktober hat mich die Polizei angerufen und erklärt, dass mein Bruder jetzt im Knast sitzt. Seitdem stehen wir alle unter Schock.

Das ist wohl verrückt! Der Bruder von Muriel hat alles in Deutschland verloren, Haus, Kinder und Arbeit! Und jetzt, das ist er, der von der Polizei gejagt wird! , sagt ein Freund.
Seit Lionel verhaftet ist, versucht Muriel Gilberti mit seinem Bruder zu reden. Sie hat nicht das Recht mit ihm zu sprechen und auch nicht das Recht ihn zu sehen: Wir haben ihn nicht gesehen. Man kann nicht mit ihm reden. Aber wir werden ihm Kleidung bringen. Ich habe es bei der Justiz und bei der Polizei gemeldet, dass mein Bruder kein harter Kerl ist und dass er durchdrehen könnte. Im Knast hat er nichts mehr zu verlieren. Man hat ihm alles weggenommen! Sein Leben, sein Haus in Deutschland, seine Kinder, seine neue Arbeit in Frankreich und seine Freiheit! Wir wissen nicht, wie er es durchmachen wird, weil er jetzt wegen dieser Verhaftung seine Arbeit verlieren wird!


Lionel Gilberti ist unter anderem ein aktives Mitglied von CEED „Le Conseil européen des enfants du divorce“, dessen Gründer, Olivier Karrer, durch einen Europäischen Haftbefehl aus Deutschland und aus Italien am 12. Juli im Elsass verhaftet wurde.

Lionel Gilberti war gerade dabei einen Hungerstreik zu machen, um gegen die deutsche Politik zu demonstrieren. Er wollte dagegen protestieren, dass deutsch-französische Kinder nicht nach Frankreich gehen durften , erklärt Sophie Lavier, CEED-Sekretärin. Für die CEED-Mitglieder ist es klar, dass die Deutschen eine faule Ausrede gefunden haben, um Lionel Gilberti zu verbieten, den Kontakt mit den Medien aufzunehmen. Genau wie bei Olivier Karrer sehen wir hier eine politische Aktion Deutschlands!

Nachdem Lionel Gilberti von der französischen Polizei im Elsass festgenommen worden ist, wird Muriel Gilberti erfahren, dass weder sein Anwalt noch die Polizei den originellen Europäischen Haftbefehl mit angelegter Übersetzung hatten. Selbst am 9. Oktober bestätigt der neue Anwalt von Lionel Gilberti, Grégory Thuan, Fachmann auf dem Gebiet International- und Menschenrecht, der auch der Anwalt von Olivier Karrer ist, dass der Europäische Haftbefehl immer noch nicht eingetroffen ist.
„Die französische Polizei hat nur die Schengenakte erhalten... “, sagt Gregory Thuan. Dazu muss man wissen, dass der Europäische Haftbefehl nach dem 11. September 2001 ins Leben gerufen wurde. Das Ziel dieses Haftbefehles war es, den Terrorismus, die Verbrechen gegen Kinder, den Waffen- und Drogenschmuggel zu bekämpfen. Erst am 11. Oktober kam der übersetzte Haftbefehl an, genau 89 Tage nachdem er am 12. Juli 2012 ausgestellt worden war.

Laut Justiz muss ein Europäischer Haftbefehl binnen 48 Stunden oder 40 Tagen in Kraft treten! Sind da schon Pannen in diesem Verfahren zu sehen? Warum wurde der Haftbefehl genau am Tag des Haftbefefehls gegen Olivier Karrer datiert? Warum werden die zwei Menschen an verschiedenen Daten verhaftet? 

Und wieso wird Lionel Gilberti viel später als 40 Tage nach dem Europäischen Haftbefehl verhaftet, der sich eigentlich auf Terroristen oder Kriminelle bezieht? Genau 89 Tage nach der Austellung des Haftbefehls in Deutschland? Ist das Recht im Dienst des Rechtes? Am 25. Oktober wird es bekannt, ob Lionel Gilberti nach Deutschland ausgeliefert wird, um dort drei Jahre Haft abzusitzen.

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