Sie soll im Kindergarten ein
Klima der Angst geschaffen und Kinder gezwungen haben, Erbrochenes zu
essen: In Bochum steht eine Erzieherin vor Gericht. Sie bestreitet alle
Vorwürfe, eine ehemalige Kollegin bezeichnet die 32-Jährige aber als
grausam. Im Zeugenstand weinte eine betroffene Mutter.
Bochum - Eine Erzieherin aus Herne soll Kinder in einem Kindergarten
jahrelang gequält und misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft geht
davon aus, dass die Kleinen Erbrochenes essen oder stundenlang mit dem
Gesicht zur Wand sitzen mussten. Nun beschäftigt der Fall das Bochumer
Amtsgericht, die 32-Jährige ist wegen der Misshandlung Schutzbefohlener
angeklagt.
Zum Prozessauftakt bestritt die Frau alle Vorwürfe. Sie sei zwar streng
gewesen und habe auch geschimpft - mehr aber nicht. Eine der
betroffenen Mütter weinte im Zeugenstand und sagte: "Mein Sohn stand
jeden Morgen am Kindergartentor. Er hat am ganzen Körper gezittert und
immer nur gesagt: Mama, nimm mich hier weg."
Eine ehemalige Mitarbeiterin beschrieb die Angeklagte als grausam.
"Die Kinder waren fix und fertig", sagte die 26-jährige Zeugin. "Sie
haben nur noch geheult und Angst gehabt."
Besonders schlimm sei es beim Mittagessen gewesen. Die Angeklagte habe darauf bestanden, dass die Kinder auch ihr Gemüse essen. Dabei habe sie nicht einmal auf Kinder mit Essstörungen Rücksicht genommen. "Als sich ein Mädchen übergeben hat, hat sie den Löffel in das Erbrochene eingetaucht und dem Kind in den Mund getan."
Sie selbst sei am Ende nur noch in den Kindergarten gegangen, um aufzupassen, dass nicht noch Schlimmeres passiert, sagte die Zeugin. Dass sie und eine andere Erzieherin jahrelang schwiegen, begründeten die Zeugin mit ihrer Angst vor der Kollegin und der Furcht, möglicherweise nichts beweisen zu können.
Der Kindergarten war Ende 2012 in die Schlagzeilen geraten. Die beiden Erzieherinnen hatten sich an die Leiterin der Kita gewandt, dann ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft. In dem Prozess sind zwei weitere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird im März erwartet.
ulz/dpaBesonders schlimm sei es beim Mittagessen gewesen. Die Angeklagte habe darauf bestanden, dass die Kinder auch ihr Gemüse essen. Dabei habe sie nicht einmal auf Kinder mit Essstörungen Rücksicht genommen. "Als sich ein Mädchen übergeben hat, hat sie den Löffel in das Erbrochene eingetaucht und dem Kind in den Mund getan."
Sie selbst sei am Ende nur noch in den Kindergarten gegangen, um aufzupassen, dass nicht noch Schlimmeres passiert, sagte die Zeugin. Dass sie und eine andere Erzieherin jahrelang schwiegen, begründeten die Zeugin mit ihrer Angst vor der Kollegin und der Furcht, möglicherweise nichts beweisen zu können.
Der Kindergarten war Ende 2012 in die Schlagzeilen geraten. Die beiden Erzieherinnen hatten sich an die Leiterin der Kita gewandt, dann ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft. In dem Prozess sind zwei weitere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird im März erwartet.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/prozess-in-bochum-erzieherin-aus-herne-soll-kinder-gequaelt-haben-a-953078.html
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