Demonstration
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
01.06.2014 | 18:00 Uhr
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
Die Fußgängerzone war Samstagmittag fest in der Hand der
Demonstration. Sie gingen für die Rückgabe von Muhammed an seine Eltern
auf die Straße.Foto: Detlev Kreimeier
Velbert. 1500 türkischstämmige Bürger gehen am Samstag für den
fünf Monate alten Jungen auf die Straße, den das Jugendamt in seine
Obhut genommen hat. Die Polizei lobt den geordneten Ablauf der
Kundgebung.
Bei einem der beiden ausdrucksstärksten Momenten waren die Augen der
Demonstranten und die Kameras der Fernsehteams ausnahmsweise nicht auf
die Eltern gerichtet. Sondern vielmehr auf die vier Tauben, die auf der
Rathaustreppe symbolisch freigelassen wurden – so wie sie es sich auch
für den kleinen Muhammed wünschen. Bis zu 1500 überwiegend
türkischstämmige Bürger sind am Samstag in der Velberter Innenstadt über
die Friedrichstraße zum Beratungshaus des Jugendamtes an der alten
Dampfbäckerei gezogen, um für die Rückkehr des fünf Monate alten Babys
zu seiner Familie zu demonstrieren.
Unterstützung für die Familie
Eine Mischung aus Empörung und Trauer lag zur Mittagszeit über dem
Rathausplatz. Mehrmals erzählte die Familie Oral den türkischen
Fernsehteams unter Tränen ihre Geschichte. Ihr Sohn Muhammed war vom
Jugendamt in Obhut genommen worden, nachdem bei einer dreiwöchigen
stationären Behandlung im Klinikum Niederberg der Eindruck entstanden
war, das Kind könnte womöglich misshandelt worden sein. Momentan ist der
Junge bei einer Pflegefamilie untergebracht. Für die Familie erklärte
der Verein Umut Yildizi für schutzbedürftige Kinder die blauen Flecken
damit, dass Muhammed, der an einer Atemwegserkrankung leide, offenbar
reanimiert werden musste, bevor er ins Krankenhaus gebracht worden war:
„Sie werden nicht aufgeben, bis die Familie wieder vereint ist.“ Die
Unterstützung der landesweit angereisten Demonstranten rührte auch den
Vater. Er wischte sich Tränen aus den Augen, verlor dann aber doch den
Kampf um seine Fassung, nachdem er gesagt hatte: „Ich möchte mich bei
allen bedanken.“
Mit Transparenten zog die Gruppe dann über die Friedrichstraße, die
„Wir wollen Muhammed zurück“-Sprechchöre hallten durch die Fußgängerzone
auf der Friedrichstraße. Manche Passanten drückten nach prüfenden
Blicken ihr Unverständnis für die Aktion aus, manche schlossen sich dem
Marsch an. „Das ist eine beeindruckende Selbstregelung“, war
Einsatzleiter Stefan Göbels von der Polizei von der friedlichen
Atmosphäre trotz eines sehr aufwühlenden Anlasses angetan. Später, als
dann nur noch vereinzelte Demonstranten am Klinikum zusammenkamen, blieb
auch alles ruhig. So beobachtete auch Michael Schindowski,
Kontaktbeamter für muslimische Institutionen bei der Kreispolizei, eine
geordnete Demo: „Ich habe hier sehr sachliche, sehr analysierende
Menschen kennengelernt.“ Im gleichen Atemzug lobte er die Vorsitzenden
der Ditib-Gemeinden Velbert und Heiligenhaus, „die einen sehr großen
Einfluss haben.“ Dieser Einfluss endet aber, wenn es um eine mögliche
Rückkehr Muhammeds zu seiner Familie geht – dazu ermittelt derzeit noch
die Staatsanwaltschaft.
Andreas Berten
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html#plx1680140204
Demonstration
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
01.06.2014 | 18:00 Uhr
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
Die Fußgängerzone war Samstagmittag fest in der Hand der
Demonstration. Sie gingen für die Rückgabe von Muhammed an seine Eltern
auf die Straße.Foto: Detlev Kreimeier
Velbert. 1500 türkischstämmige Bürger gehen am Samstag für den
fünf Monate alten Jungen auf die Straße, den das Jugendamt in seine
Obhut genommen hat. Die Polizei lobt den geordneten Ablauf der
Kundgebung.
Bei einem der beiden ausdrucksstärksten Momenten waren die Augen der
Demonstranten und die Kameras der Fernsehteams ausnahmsweise nicht auf
die Eltern gerichtet. Sondern vielmehr auf die vier Tauben, die auf der
Rathaustreppe symbolisch freigelassen wurden – so wie sie es sich auch
für den kleinen Muhammed wünschen. Bis zu 1500 überwiegend
türkischstämmige Bürger sind am Samstag in der Velberter Innenstadt über
die Friedrichstraße zum Beratungshaus des Jugendamtes an der alten
Dampfbäckerei gezogen, um für die Rückkehr des fünf Monate alten Babys
zu seiner Familie zu demonstrieren.
Unterstützung für die Familie
Eine Mischung aus Empörung und Trauer lag zur Mittagszeit über dem
Rathausplatz. Mehrmals erzählte die Familie Oral den türkischen
Fernsehteams unter Tränen ihre Geschichte. Ihr Sohn Muhammed war vom
Jugendamt in Obhut genommen worden, nachdem bei einer dreiwöchigen
stationären Behandlung im Klinikum Niederberg der Eindruck entstanden
war, das Kind könnte womöglich misshandelt worden sein. Momentan ist der
Junge bei einer Pflegefamilie untergebracht. Für die Familie erklärte
der Verein Umut Yildizi für schutzbedürftige Kinder die blauen Flecken
damit, dass Muhammed, der an einer Atemwegserkrankung leide, offenbar
reanimiert werden musste, bevor er ins Krankenhaus gebracht worden war:
„Sie werden nicht aufgeben, bis die Familie wieder vereint ist.“ Die
Unterstützung der landesweit angereisten Demonstranten rührte auch den
Vater. Er wischte sich Tränen aus den Augen, verlor dann aber doch den
Kampf um seine Fassung, nachdem er gesagt hatte: „Ich möchte mich bei
allen bedanken.“
Mit Transparenten zog die Gruppe dann über die Friedrichstraße, die
„Wir wollen Muhammed zurück“-Sprechchöre hallten durch die Fußgängerzone
auf der Friedrichstraße. Manche Passanten drückten nach prüfenden
Blicken ihr Unverständnis für die Aktion aus, manche schlossen sich dem
Marsch an. „Das ist eine beeindruckende Selbstregelung“, war
Einsatzleiter Stefan Göbels von der Polizei von der friedlichen
Atmosphäre trotz eines sehr aufwühlenden Anlasses angetan. Später, als
dann nur noch vereinzelte Demonstranten am Klinikum zusammenkamen, blieb
auch alles ruhig. So beobachtete auch Michael Schindowski,
Kontaktbeamter für muslimische Institutionen bei der Kreispolizei, eine
geordnete Demo: „Ich habe hier sehr sachliche, sehr analysierende
Menschen kennengelernt.“ Im gleichen Atemzug lobte er die Vorsitzenden
der Ditib-Gemeinden Velbert und Heiligenhaus, „die einen sehr großen
Einfluss haben.“ Dieser Einfluss endet aber, wenn es um eine mögliche
Rückkehr Muhammeds zu seiner Familie geht – dazu ermittelt derzeit noch
die Staatsanwaltschaft.
Andreas Berten
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html#plx1680140204
Die
Fußgängerzone war Samstagmittag fest in der Hand der Demonstration. Sie
gingen für die Rückgabe von Muhammed an seine Eltern auf die
Straße.Foto: Detlev Kreimeier
Velbert. 1500 türkischstämmige Bürger gehen am Samstag für den
fünf Monate alten Jungen auf die Straße, den das Jugendamt in seine
Obhut genommen hat. Die Polizei lobt den geordneten Ablauf der
Kundgebung.
Bei einem der beiden ausdrucksstärksten Momenten waren die Augen der
Demonstranten und die Kameras der Fernsehteams ausnahmsweise nicht auf
die Eltern gerichtet. Sondern vielmehr auf die vier Tauben, die auf der
Rathaustreppe symbolisch freigelassen wurden – so wie sie es sich auch
für den kleinen Muhammed wünschen. Bis zu 1500 überwiegend
türkischstämmige Bürger sind am Samstag in der Velberter Innenstadt über
die Friedrichstraße zum Beratungshaus des Jugendamtes an der alten
Dampfbäckerei gezogen, um für die Rückkehr des fünf Monate alten Babys
zu seiner Familie zu demonstrieren.
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html#plx558085989
Eine Mischung
aus Empörung und Trauer lag zur Mittagszeit über dem Rathausplatz.
Mehrmals erzählte die Familie Oral den türkischen Fernsehteams unter
Tränen ihre Geschichte. Ihr Sohn Muhammed war vom Jugendamt in Obhut
genommen worden,
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html#plx1748917858
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html
Das Jugendamt - Kinderhandel mitten in Europa ++++++ The Jugendamt -
Child Trafficking in the midst of Europe ++++++ Le Jugendamt -
Enlèvements des enfants au coeur d'Europe +++++ Il Jugendamt - Rapimenti
dei bambini nel centro d'Europa
http://jugendamtwatch.blogspot.de/2014/05/das-jugendamt-kinderhandel-mitten-in.html
Demonstration
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
01.06.2014 | 18:00 Uhr
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
Die Fußgängerzone war Samstagmittag fest in der Hand der
Demonstration. Sie gingen für die Rückgabe von Muhammed an seine Eltern
auf die Straße.Foto: Detlev Kreimeier
Velbert. 1500 türkischstämmige Bürger gehen am Samstag für den
fünf Monate alten Jungen auf die Straße, den das Jugendamt in seine
Obhut genommen hat. Die Polizei lobt den geordneten Ablauf der
Kundgebung.
Bei einem der beiden ausdrucksstärksten Momenten waren die Augen der
Demonstranten und die Kameras der Fernsehteams ausnahmsweise nicht auf
die Eltern gerichtet. Sondern vielmehr auf die vier Tauben, die auf der
Rathaustreppe symbolisch freigelassen wurden – so wie sie es sich auch
für den kleinen Muhammed wünschen. Bis zu 1500 überwiegend
türkischstämmige Bürger sind am Samstag in der Velberter Innenstadt über
die Friedrichstraße zum Beratungshaus des Jugendamtes an der alten
Dampfbäckerei gezogen, um für die Rückkehr des fünf Monate alten Babys
zu seiner Familie zu demonstrieren.
Unterstützung für die Familie
Eine Mischung aus Empörung und Trauer lag zur Mittagszeit über dem
Rathausplatz. Mehrmals erzählte die Familie Oral den türkischen
Fernsehteams unter Tränen ihre Geschichte. Ihr Sohn Muhammed war vom
Jugendamt in Obhut genommen worden, nachdem bei einer dreiwöchigen
stationären Behandlung im Klinikum Niederberg der Eindruck entstanden
war, das Kind könnte womöglich misshandelt worden sein. Momentan ist der
Junge bei einer Pflegefamilie untergebracht. Für die Familie erklärte
der Verein Umut Yildizi für schutzbedürftige Kinder die blauen Flecken
damit, dass Muhammed, der an einer Atemwegserkrankung leide, offenbar
reanimiert werden musste, bevor er ins Krankenhaus gebracht worden war:
„Sie werden nicht aufgeben, bis die Familie wieder vereint ist.“ Die
Unterstützung der landesweit angereisten Demonstranten rührte auch den
Vater. Er wischte sich Tränen aus den Augen, verlor dann aber doch den
Kampf um seine Fassung, nachdem er gesagt hatte: „Ich möchte mich bei
allen bedanken.“
Mit Transparenten zog die Gruppe dann über die Friedrichstraße, die
„Wir wollen Muhammed zurück“-Sprechchöre hallten durch die Fußgängerzone
auf der Friedrichstraße. Manche Passanten drückten nach prüfenden
Blicken ihr Unverständnis für die Aktion aus, manche schlossen sich dem
Marsch an. „Das ist eine beeindruckende Selbstregelung“, war
Einsatzleiter Stefan Göbels von der Polizei von der friedlichen
Atmosphäre trotz eines sehr aufwühlenden Anlasses angetan. Später, als
dann nur noch vereinzelte Demonstranten am Klinikum zusammenkamen, blieb
auch alles ruhig. So beobachtete auch Michael Schindowski,
Kontaktbeamter für muslimische Institutionen bei der Kreispolizei, eine
geordnete Demo: „Ich habe hier sehr sachliche, sehr analysierende
Menschen kennengelernt.“ Im gleichen Atemzug lobte er die Vorsitzenden
der Ditib-Gemeinden Velbert und Heiligenhaus, „die einen sehr großen
Einfluss haben.“ Dieser Einfluss endet aber, wenn es um eine mögliche
Rückkehr Muhammeds zu seiner Familie geht – dazu ermittelt derzeit noch
die Staatsanwaltschaft.
Andreas Berten
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html#plx1680140204
Demonstration
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
01.06.2014 | 18:00 Uhr
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
Die Fußgängerzone war Samstagmittag fest in der Hand der
Demonstration. Sie gingen für die Rückgabe von Muhammed an seine Eltern
auf die Straße.Foto: Detlev Kreimeier
Velbert. 1500 türkischstämmige Bürger gehen am Samstag für den
fünf Monate alten Jungen auf die Straße, den das Jugendamt in seine
Obhut genommen hat. Die Polizei lobt den geordneten Ablauf der
Kundgebung.
Bei einem der beiden ausdrucksstärksten Momenten waren die Augen der
Demonstranten und die Kameras der Fernsehteams ausnahmsweise nicht auf
die Eltern gerichtet. Sondern vielmehr auf die vier Tauben, die auf der
Rathaustreppe symbolisch freigelassen wurden – so wie sie es sich auch
für den kleinen Muhammed wünschen. Bis zu 1500 überwiegend
türkischstämmige Bürger sind am Samstag in der Velberter Innenstadt über
die Friedrichstraße zum Beratungshaus des Jugendamtes an der alten
Dampfbäckerei gezogen, um für die Rückkehr des fünf Monate alten Babys
zu seiner Familie zu demonstrieren.
Unterstützung für die Familie
Eine Mischung aus Empörung und Trauer lag zur Mittagszeit über dem
Rathausplatz. Mehrmals erzählte die Familie Oral den türkischen
Fernsehteams unter Tränen ihre Geschichte. Ihr Sohn Muhammed war vom
Jugendamt in Obhut genommen worden, nachdem bei einer dreiwöchigen
stationären Behandlung im Klinikum Niederberg der Eindruck entstanden
war, das Kind könnte womöglich misshandelt worden sein. Momentan ist der
Junge bei einer Pflegefamilie untergebracht. Für die Familie erklärte
der Verein Umut Yildizi für schutzbedürftige Kinder die blauen Flecken
damit, dass Muhammed, der an einer Atemwegserkrankung leide, offenbar
reanimiert werden musste, bevor er ins Krankenhaus gebracht worden war:
„Sie werden nicht aufgeben, bis die Familie wieder vereint ist.“ Die
Unterstützung der landesweit angereisten Demonstranten rührte auch den
Vater. Er wischte sich Tränen aus den Augen, verlor dann aber doch den
Kampf um seine Fassung, nachdem er gesagt hatte: „Ich möchte mich bei
allen bedanken.“
Mit Transparenten zog die Gruppe dann über die Friedrichstraße, die
„Wir wollen Muhammed zurück“-Sprechchöre hallten durch die Fußgängerzone
auf der Friedrichstraße. Manche Passanten drückten nach prüfenden
Blicken ihr Unverständnis für die Aktion aus, manche schlossen sich dem
Marsch an. „Das ist eine beeindruckende Selbstregelung“, war
Einsatzleiter Stefan Göbels von der Polizei von der friedlichen
Atmosphäre trotz eines sehr aufwühlenden Anlasses angetan. Später, als
dann nur noch vereinzelte Demonstranten am Klinikum zusammenkamen, blieb
auch alles ruhig. So beobachtete auch Michael Schindowski,
Kontaktbeamter für muslimische Institutionen bei der Kreispolizei, eine
geordnete Demo: „Ich habe hier sehr sachliche, sehr analysierende
Menschen kennengelernt.“ Im gleichen Atemzug lobte er die Vorsitzenden
der Ditib-Gemeinden Velbert und Heiligenhaus, „die einen sehr großen
Einfluss haben.“ Dieser Einfluss endet aber, wenn es um eine mögliche
Rückkehr Muhammeds zu seiner Familie geht – dazu ermittelt derzeit noch
die Staatsanwaltschaft.
Andreas Berten
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html#plx1680140204
Demonstration
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
01.06.2014 | 18:00 Uhr
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie
Die Fußgängerzone war Samstagmittag fest in der Hand der
Demonstration. Sie gingen für die Rückgabe von Muhammed an seine Eltern
auf die Straße.Foto: Detlev Kreimeier
Velbert. 1500 türkischstämmige Bürger gehen am Samstag für den
fünf Monate alten Jungen auf die Straße, den das Jugendamt in seine
Obhut genommen hat. Die Polizei lobt den geordneten Ablauf der
Kundgebung.
Bei einem der beiden ausdrucksstärksten Momenten waren die Augen der
Demonstranten und die Kameras der Fernsehteams ausnahmsweise nicht auf
die Eltern gerichtet. Sondern vielmehr auf die vier Tauben, die auf der
Rathaustreppe symbolisch freigelassen wurden – so wie sie es sich auch
für den kleinen Muhammed wünschen. Bis zu 1500 überwiegend
türkischstämmige Bürger sind am Samstag in der Velberter Innenstadt über
die Friedrichstraße zum Beratungshaus des Jugendamtes an der alten
Dampfbäckerei gezogen, um für die Rückkehr des fünf Monate alten Babys
zu seiner Familie zu demonstrieren.
Unterstützung für die Familie
Eine Mischung aus Empörung und Trauer lag zur Mittagszeit über dem
Rathausplatz. Mehrmals erzählte die Familie Oral den türkischen
Fernsehteams unter Tränen ihre Geschichte. Ihr Sohn Muhammed war vom
Jugendamt in Obhut genommen worden, nachdem bei einer dreiwöchigen
stationären Behandlung im Klinikum Niederberg der Eindruck entstanden
war, das Kind könnte womöglich misshandelt worden sein. Momentan ist der
Junge bei einer Pflegefamilie untergebracht. Für die Familie erklärte
der Verein Umut Yildizi für schutzbedürftige Kinder die blauen Flecken
damit, dass Muhammed, der an einer Atemwegserkrankung leide, offenbar
reanimiert werden musste, bevor er ins Krankenhaus gebracht worden war:
„Sie werden nicht aufgeben, bis die Familie wieder vereint ist.“ Die
Unterstützung der landesweit angereisten Demonstranten rührte auch den
Vater. Er wischte sich Tränen aus den Augen, verlor dann aber doch den
Kampf um seine Fassung, nachdem er gesagt hatte: „Ich möchte mich bei
allen bedanken.“
Mit Transparenten zog die Gruppe dann über die Friedrichstraße, die
„Wir wollen Muhammed zurück“-Sprechchöre hallten durch die Fußgängerzone
auf der Friedrichstraße. Manche Passanten drückten nach prüfenden
Blicken ihr Unverständnis für die Aktion aus, manche schlossen sich dem
Marsch an. „Das ist eine beeindruckende Selbstregelung“, war
Einsatzleiter Stefan Göbels von der Polizei von der friedlichen
Atmosphäre trotz eines sehr aufwühlenden Anlasses angetan. Später, als
dann nur noch vereinzelte Demonstranten am Klinikum zusammenkamen, blieb
auch alles ruhig. So beobachtete auch Michael Schindowski,
Kontaktbeamter für muslimische Institutionen bei der Kreispolizei, eine
geordnete Demo: „Ich habe hier sehr sachliche, sehr analysierende
Menschen kennengelernt.“ Im gleichen Atemzug lobte er die Vorsitzenden
der Ditib-Gemeinden Velbert und Heiligenhaus, „die einen sehr großen
Einfluss haben.“ Dieser Einfluss endet aber, wenn es um eine mögliche
Rückkehr Muhammeds zu seiner Familie geht – dazu ermittelt derzeit noch
die Staatsanwaltschaft.
Andreas Berten
Breite Unterstützung in Velbert für Muhammeds Familie | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/breite-unterstuetzung-in-velbert-fuer-muhammeds-familie-id9412858.html#plx1680140204