06.10.14

Behörde will Tochter nicht zur Mutter lassen

Korinna (15) und der Lustgreis: Jetzt greift das Amt ein


Kirsten Q. (l.)  will mit Korinna ein neues Leben anfangen.
Kirsten Q. (l.) will mit Korinna ein neues Leben anfangen.
Foto: zVg
 
 
Berlin/Itzstedt  –  
Sie will endlich wieder zu ihrer Mutter. Korinna (15), die Opfer eines Berliner Lustgreises wurde (KURIER berichtete). Doch das Jugendamt will der Mutter nun die Tochter wegnehmen.
Korinna ist zur Zeit in Obhut der Behörde. Sechs Tage fuhr die 15-Jährige mit dem Frührentner Klaus-Bernd G. (63) durch halb Deutschland. Der Mann hat gestanden, dass Mädchen auf Internet-Sexportalen an Freier versteigert zu haben. G. war auf dem Campingplatz in Itzstedt (Schleswig-Holstein) der Nachbar von Korinnas Mutter Kirsten Q. (49), die dort mit der Tochter im Wohnwagen lebte.
Obwohl der Teenager vom Lustgreis befreit wurde, muss Kirsten Q. weiter um ihre Tochter kämpfen. Das Jugendamt machte der Mutter klar, dass Korinna nicht zu ihr darf. Die Behörde überlegt, ob sie die Jugendliche in eine Pflegefamilie steckt.
„Frau Q. ist am Boden zerstört“, sagt ihr Anwalt Matthias Doehring dem KURIER. „Das Amt wirft der Mutter vor, sie hätte vielleicht die Vorkommnisse verhindern können. Dabei ist das noch nicht einmal juristisch bewiesen.“

Laut Anwalt ist Korinnas Mutter am Ende ihrer Kräfte. „Sie hatte ihre Tochter in der Obhut des Jugendamtes gelassen, damit Korinna nach den Geschehnissen an einem sicheren Ort endlich zur Ruhe kommen kann“, sagt Doehring. „Kaum hat Frau Q. ihre Tochter wieder, hat sie nun Angst, Korinna ein zweites Mal zu verlieren. Dabei will die Tochter zu ihrer Mutter.“

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