11.03.12

Sorgerechtsdrama führt zu Protest vorm Rathaus

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Familien

Sorgerechtsdrama führt zu Protest vorm Rathaus

Sorgerechtsdrama führt zu Protest vorm Rathaus

Gladbeck. Selbst gefertigte Protestplakate zeigte eine Familie am Donnerstag beim Rathaussturm der Wittringer Ritter. Die Demonstration, auf die viele Bürger aufmerksam wurden, richtete sich nicht gegen das jecke Geschehen, sondern hatte einen überaus persönlichen Grund.
 

Die besagte Gladbecker Familie streitet seit vielen Monaten um das Sorgerecht für ihre Tochter, die aufgrund eines niederländischen Gerichtsurteils derzeit bei einer Pflegefamilie in den Niederlanden untergebracht ist.
Am Freitag führte die Gladbecker Familie mit Bürgermeister Ulrich Roland ein Gespräch zu dem überaus komplexen juristischen Sachverhalt. Bereits vor Monaten erhielt man im Gladbecker Rathaus erstmals Kenntnis über diesen recht dramatischen Fall:

Die Gladbecker Familie habe längere Zeit in den Niederlanden gelebt; ein Jugendrichter in dem Nachbarland habe verfügt, dass den Gladbecker Eltern das Sorgerecht für ihre Tochter aberkannt wurde, erläuterte Stadtsprecher Peter Breßer-Barnebeck am Freitag im WAZ-Gespräch. Dieses niederländische Urteil sei, so Breßer-Barnebeck, ausdrücklich „aus Sorge um das Kindeswohl“ ergangen. Die entsprechenden gerichtlichen Unterlagen aus den Niederlanden lägen der Stadt Gladbeck vor, betont der Stadtsprecher.

Die Gladbecker Eltern selbst sehen das völlig anders; sie fühlen sich von den Behörden rein willkürlich behandelt; ja, sie sprechen davon, dass ihnen ihr Kind „gestohlen“ worden sei. Und sie reden gar von einer „Entführung“: Laut Breßer-Barnebeck hatten die Eltern ihre Tochter zwischenzeitlich „widerrechtlich“ zurück nach Gladbeck gebracht, von hier aus sei das Kind nach einer entsprechenden Fahndung wieder den holländischen Behörden übergeben worden.

Auch das Bundesjustizministerium ist bereits in den Sorgerechts-Fall eingebunden; Bürgermeister Ulrich Roland sicherte am Freitag bei dem Gespräch im Rathaus zu, die Familie gezielt darin unterstützen zu wollen, das Sorgerechts-Verfahren möglichst nach Gladbeck zu holen.

Die Gladbecker Familie setzt darauf, eine möglichst große Öffentlichkeit für ihren Fall herzustellen. Sie hat bereits verschiedene Medien angesprochen, um für möglichst ausführliche Berichterstattung zu sorgen.

Michael Bresgott

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