Prignitz: Akte zu Missbrauchsfall wurde geschwärzt
Ein Gerichtsverfahren wegen Kindesmisshandlung
hat für das Prignitzer Jugendamt ein Nachspiel. Weil sich die Behörde
weigerte, den Namen eines Hinweisgebers preiszugeben und eine Akte
schwärzte, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Leiterin.
Artikel veröffentlicht: Dienstag, 16.07.2013 11:33 Uhr
Artikel aktualisiert: Dienstag, 16.07.2013 21:42 Uhr
Perleberg/Neuruppin. Ein
Gerichtsverfahren gegen einen Wittenberger wegen Kindesmisshandlung hat
für das Prignitzer Jugendamt ein juristisches Nachspiel: Die Neuruppiner
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen deren Leiterin, informierte der
Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schnittcher gestern. Noch schwerer als
der Tatvorwurf der uneidlichen Falschaussage wiege das Verhalten der
Leiterin des Jugendamtes. Die Behörde hatte sich geweigert, den Namen
eines Hinweisgebers preiszugeben.
Ende Mai 2012 war eine Staatsanwältin im
Jugendamt erschienen und hatte sich nach dem Namen erkundigt. Doch die
Auskunft sei ihr mit Hinweis auf den Datenschutz verweigert worden. Die
Kindesmisshandlung sei am 4.Juni vor dem Amtsgericht in Perleberg zur
Hauptverhandlung gekommen, berichtete der Leitende Oberstaatsanwalt.
Allerdings weigerte sich das Jugendamt, die Akte mit dem Namen des
Hinweisgebers vorzulegen. Die Leiterin begründete dies damit, sie wolle
erst den Hinweisgeber informieren, dass sein Name herausgegeben werde.
Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch weiteres Zuwarten abgelehnt und
einen richterlichen Beschluss zur Herausgabe der Akte erwirkt.
Polizeibeamte wurden zur Beschlagnahme der Akte ins Jugendamt geschickt.
Erst bei Gericht stellte sich jedoch heraus, dass die Akte wertlos sei.
Denn wie aus einer Notiz hervorging, wurde der Name des Hinweisgebers
bereits am Tag nach dem Erscheinen der Staatsanwältin im Jugendamt
geschwärzt.
"Damit hatte die Akte keinen Wert für die Aufklärung",
merkte Gerd Schnittcher an. Das sei der Mitarbeiterin vollkommen bewusst
gewesen, als die Staatsanwaltschaft den richterlichen Beschluss zur
Herausgabe erwirkte. Sie habe damit ihre Pflicht verletzt, vollständige
Angaben vor Gericht zu machen. Daher nun die Ermittlungen wegen
uneidlicher Falschaussage. Das Empörende sei jedoch das Verhalten der
Mitarbeiterin. Wenn Jugendamt und Staatsanwaltschaft derart
zusammenarbeiteten, könnten viele Fälle nicht mehr geklärt werden,
meinte Gerd Schnittcher. "Diese Art der Zusammenarbeit ist für uns nicht
hinnehmbar."
Im eigentlichen Fall war ein 32-jähriger Mann
aus Wittenberge angeklagt, seinen zur Tatzeit, im Oktober 2011,
neunjährigen Sohn "roh und quälerisch misshandelt zu haben", sagte
Direktor und Pressesprecher Frank Jüttner, der MAZ. Laut Anklage hatte
der Mann den Jungen tiefgefrorene Kühlakkus unter die nackten Fußsohlen
gebunden. Er habe ihn damit nach einem Geschwisterstreit bestrafen
wollen. Das Jugendamt hatte zwar selbst Strafanzeige gestellt, den Namen
des Hinweisgebers jedoch, wie eingangs beschrieben, nicht nennen
wollen.
"Das Kind hatte zwar versucht, seinen
leiblichen Vater so wenig wie möglich zu belasten, doch hielten sowohl
Staatsanwaltschaft als auch das Gericht die Schuld des Mannes für
erwiesen", sagte Frank Jüttner. In der vom Gericht beschlagnahmten Akte
hätten sich Hinweise gefunden, wonach der Vorfall mit den Kühlakkus
nicht der erste Übergriff des Mannes war. Der Vater, der gegenwärtig
wegen eines anderen Delikts in Haft sitzt, wurde zu einem Jahr sechs
Monaten ohne Bewährung verurteilt. Der Mann hat Berufung eingelegt.
Von Andreas König und Michael Beeskow
16.07.2013, 09:11 | # 1 |
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Ermittlungen gegen Jugendamtsleiterin
Die Akte wurde vor der Beschlagnahme geschwärzt. Das hat ein
juristisches Nachspiel für das Prignitzer Jugendamt. Der Fall: Ein Vater
aus Wittenberge wurde wegen Kindesmisshandlung zu einer Haftstrafe von
einem Jahr und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt.
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16.07.2013, 13:27 | # 2 |
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Jugendamt
Es ist doch nchts NEUES , dass der ÖD vertuscht und lügt! Das
Mitarbeiter Akten verfälschen und auch aus reinem Neid und Emotionen
heraus Akten fälschen.
Da ich selber mal im Jugendamt involviert war, weiß ich sehr gut über die Zustände Bescheid. Selbst bei den Sozialarbeitern sitzen unfähige Leute, die überhaupt NICHT mit Jugendlichen umgehenn können. Sondern diese auch noch auslachen. So Geschehenbei einem gespräch, welches ich mit anhören konnte. Von Datenschutz war da eh keine Spur! Wenn eine Jugendamtsleiterin einen Staat nur aus reinen materiellen Interessen benutzt, diese ihre Position und Verbindungen dafür ausnutzt, da gute Kontakte zum Jugendamt nach Berlin bestehen, ist das für mich Korruption!! Wenn eine Teamleiterin sich Pflegekinder holt, auch noch bewusst aussucht, welcher Nationalität diese zu sein haben, da ihr Mann! das so will, frage ich mich, wie Amtsleiter agieren?!! Normalerweise müßte ich diese Frau wegen offensichtlicher Vorteilsnahme anzeigen. Zumal die Frau so in die Arbeit eingespannt ist, dass sie überhaupt keine Zeit hat, sich um die Pflegekinder zu kümmern. Und diese nur anderen überlässt!! Das die Kinder bereits traumatisiert sind und mit Sicherheit Bindungsschwierigkeiten haben, kann sich jeder denken. Diese werden nicht besser, wenn man die Kinder aus reinen egositischen, materiellen Interessen anderen überlässt! Sie hin-und her schiebt. Nicht umsonst wurden die Praktiken der Jugendämter schon öffentlich von der EU angeprangert!
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"Der natürliche Verstand kann fast jeden Grad der Bildung ersetzen." "Alle Überlegenheit des Verstandes besteht in der unmittelbaren, intuitiven Auffassung der Kausalverhältnisse; diese führt zu großen Entdeckungen und Erfindungen." Arthur Schopenhauer |
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