10.03.12

Das Kinderheimgeschäft ist ein hartes Geschäft !

Sendung vom 17.08.2010  ZDF frontal 21




Am 17.08.2008 sendete das ZDF in seinem Magazin frontal 21 einen Beitrag zum Thema Jugendämter, der wie folgt aufgemacht ist:

Heim statt Hilfe- Eltern kämpfen um ihre Kinder
  Seit spektakuläre Fälle von Verwahrlosung und Kindestod in die Öffentlichkeit drangen, herrscht Verunsicherung in vielen Jugendämtern. Die Folge: Immer häufiger werden im Namen des Kindeswohles Familien auseinandergerissen, die Kinder in Heimen untergebracht. In nur fünf Jahren, von 2004 bis 2009, ist die sogenannte Inobhutnahme um dreißig Prozent gestiegen - darunter viele Fälle, bei denen es sich um alltägliche Konflikte und Erziehungsschwierigkeiten handelte, die Kinder nicht in Gefahr waren, kritisieren Experten.
Frontal21 begleitet Eltern, die seit langem für eine Rückkehr ihrer Kinder kämpfen - gegen Ämter, Gutachter und Heimleitung.

Im Filmbeitrag heißt es ab 3:15 min:

Sprecher:

"Sind die Kinder erst im Heim, ist die Behörde die Verantwortung los. Davon profitieren viele Einrichtungen, die wirtschaftlich auf eine gute Belegung angewiesen sind. Bis zu 7.000 EUR monatlich bringt ein Heimplatz."

Berta zu Dohna, ehemalige Heimleiterin:

"Das Kinderheimgeschäft ist ein hartes Geschäft! Das sind unsere Erfahrungen. Und vor allen Dingen muss man oft über den eigenen Schatten springen, weil man sich selbst gut verkaufen muss. Man möchte Kinder haben, mit denen man arbeiten kann. Die werden einem nicht einfach so ins Haus gesetzt, sondern man muss sich darum bemühen. Und insofern ist ein Teil der Härte dieses Geschäftes eben Kontakte zu Jugendämtern, um dann Kinder zu bekommen."

Damit wurde auch deutlich gemacht, dass die Akquisition von Kindern bei Jugendämtern ein hartes Geschäft sei, nach Meinung der Berta zu Dohna, der ehemaligen Heimleiterin. Logischerweise muss jeder der eine Dienstleistung anbietet, diese auch bewerben und bekanntmachen. Das kann also nicht die Härte des Geschäftes sein, die gemeint ist. Üblicherweise würde erwartet werden, dass jemand gesucht werden sollte, der auf Honorarbasis Kontakte zu Jugendämter unterhält und dort die Leistung des Heimes bewirbt, damit Kinder entsendet werden. Dieser kann dann, wie im Geschäftsleben üblich Honorar bekommen gegen Zuweisung von Kindern. So hat der ermittelnde Staatsanwalt die Strafanzeige möglicherweise verstanden. Das ist jedoch falsch.

In der Anzeige vom 28.03.2007 im Hamburger Abendblatt, auch online, wurde folgendes gesucht:

"Träger eines Kinderheims (familiär geführte qualifizierte Einrichtung in SL.H.) sucht Vertrauensperson zu Entsendestellen des Sozial- und Jugenddienstes auf Honorarbasis. T. 0178/8548511"

Hier wurden und werden möglicherweise jedoch immer noch Vertrauenspersonen im Jugendamt gesucht und keine normalen Werber auf Honorarbasis.

Wir haben uns vielfach gefragt, warum es einen solchen Boom auf Kinderheim gibt, obwohl diese Form, wie aus der Forschung bekannt, erhebliche Nachteile für die Kinder bietet (Spitz, Heimforschung). Nachdem nun erstaunlicherweise auch Kinder aus NRW nach Schleswig Holstein verschickt werden (JuA Leverkusen), obwohl der EGMR, Straßburg bereits 1986 urteilte, dass Kinder nicht soweit weg verbracht werden dürfen, nimmt es also nicht Wunder, dass im Hintergrund bei solchen monatlich aufzuwendenden Beträgen auch durchaus ein beachtliches monetäres Interesse besteht.

Wir reden hier über einen > 25 Mrd. EUR Markt. Und bei einer solchen Summe steht doch sofort die Frage, wer denn die Profiteure sind und diese sitzen logischerweise nicht zwingend im Bauamt.

http://www.youtube.com/watch?v=smxtj4dPpV8






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen