Von
CLAUDIA KEIKUS-WILMS
Vorwürfe gegen die Haasenburg
Die Haasenburg GmbH hat drei Kinderheime in Brandenburg.
Foto: dpa
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Ivonne Perschk (17) rannte am 29. Oktober aus dem Haasenburg-Heim in Neuendorf am See weg.
Foto: Polizei
Foto: Polizei
Potsdam –
Kinder, die lieber sterben wollen, als zurück in
dieses Heim der Haasenburg GmbH. Sie laufen weg, die Taschen
vollgestopft mit Schlaftabletten – zur Sicherheit, falls die Polizei sie
schnappt. Alle Behörden sahen weg. Insbesondere das Landesjugendamt.
Drei Heimmitarbeiter haben laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel vor
erheblichen Missständen gewarnt.
Ein Vorwurf, der erst durch die von
Medienberichten erzwungene Untersuchung des zuständigen Ministeriums an
den Tag kam. Über Vorgänge, die eher an das Mittelalter, als an moderne
Pädagogik erinnert. In schriftlichen Stellungnahmen und persönlichen
Gesprächen berichteten Haasenburg-Mitarbeiter, wie in den Heimen
Jugendliche gezielt provoziert worden seien, „damit“ sie „körperlich
begrenzt“ werden konnten.
Übersetzt heißt das
nichts anderes, als dass man die Kids auf die Palme bringt, um einen
Grund zu haben, ihnen wehzutun. Und hinterher heißt es dann auch noch:
Der oder die sei noch aggressiv.
Mehr dazu
Gut fürs Geschäft! Denn in diesem Fall
übernimmt das Jugendamt die Kosten für eine weitere Heimrunde und
kassiert dafür laut Spiegel zwischen 300 und 500 Euro am Tag. Der
Sprecher von Jugendministerin Martina Münch (SPD) kündigte eine
Überprüfung der Vorwürfe an.
Die Schließung der
Haasenburg-Heime ist dagegen beschlossene Sache. Die Haasenburg klagt
dagegen. Derzeit leben noch 37 Jugendliche dort.
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