Eine Dokumentation des Alltags in NRW
Hier nimmt das Jugendamt einer Familie die Tochter weg
Die Behörde will das Kind schützen, die Familie weiss nicht, wovor
Kamp-Lintfort – Wir sehen eine hilflose, verzweifelte Mutter. Sie weint bittere Tränen, denn gerade holt das Jugendamt ihre Tochter Evelyn (7) ab.
Nur ein Fall von Tausenden in NRW – aber er zeigt, wie schwierig das Zusammenspiel von Familie, Jugendamt und Gericht ist. BILD war dabei, als wieder mal eine Familie auseinandergerissen wurde: Ein Haus in Kamp-Lintfort. Hier wohnen Mutter Melanie (27) und Mann Gerald W. (49) mit den Kindern Evelyn (7), Julien (1) und Kilian (8 Monate). Netto-Einkommen der Familie: 4300 Euro pro Monat.
Und warum soll die kleine Evelyn weg? Das Mädchen leidet unter
ADH-S („Zappelphilipp“-Syndrom), ist seit 2006 in Behandlung. Ihre
Mutter, selbst in Therapie (wurde von ihrem Stiefvater missbraucht), ist
laut Jugendamt mit der Erziehung überfordert, belastet das Kind mit
ihrem eigenen Trauma.
Mutter Melanie: „Ich hatte zwei Problem-Schwangerschaften, habe mir den Arm geritzt. Ich war verzweifelt. Statt mir eine Tagesmutter zu gewähren, steckten sie Evelyn in eine Pflegefamilie. Das verkraftete meine Tochter nicht.“
Für den Verbleib von Evelyn spricht: Ordentliche Verhältnisse, gutes Einkommen, Therapeutin und Psychiaterin sagen, die Mutter sei voll erziehungsfähig. Evelyn sei gut auf alle Medikamente eingestellt, könne sogar auf eine Spezial-Schule gehen.
Doch das Gericht erkennt die Gutachten nicht an („Gefälligkeitsaussagen“), glaubt dem Jugendamt. Die Richterin: „Um das Hin und Her zu beenden, soll sie einen festen Heimplatz bekommen.“ Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Evelyn hat eine Odyssee hinter sich, war bislang in einer Pflegefamilie, bei der Oma, in einer Psychiatrischen Anstalt, sollte ins Heim, wurde dann aber doch bei den Eltern „geparkt“.
Anwalt Eckhard Wagner (75): „Das Vorhaben des Gerichts ist nicht nachvollziehbar.“ In NRW wurden letztes Jahr 9932 Kinder aus Familien genommen.
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Nur ein Fall von Tausenden in NRW – aber er zeigt, wie schwierig das Zusammenspiel von Familie, Jugendamt und Gericht ist. BILD war dabei, als wieder mal eine Familie auseinandergerissen wurde: Ein Haus in Kamp-Lintfort. Hier wohnen Mutter Melanie (27) und Mann Gerald W. (49) mit den Kindern Evelyn (7), Julien (1) und Kilian (8 Monate). Netto-Einkommen der Familie: 4300 Euro pro Monat.
Mutter Melanie: „Ich hatte zwei Problem-Schwangerschaften, habe mir den Arm geritzt. Ich war verzweifelt. Statt mir eine Tagesmutter zu gewähren, steckten sie Evelyn in eine Pflegefamilie. Das verkraftete meine Tochter nicht.“
Für den Verbleib von Evelyn spricht: Ordentliche Verhältnisse, gutes Einkommen, Therapeutin und Psychiaterin sagen, die Mutter sei voll erziehungsfähig. Evelyn sei gut auf alle Medikamente eingestellt, könne sogar auf eine Spezial-Schule gehen.
Doch das Gericht erkennt die Gutachten nicht an („Gefälligkeitsaussagen“), glaubt dem Jugendamt. Die Richterin: „Um das Hin und Her zu beenden, soll sie einen festen Heimplatz bekommen.“ Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Evelyn hat eine Odyssee hinter sich, war bislang in einer Pflegefamilie, bei der Oma, in einer Psychiatrischen Anstalt, sollte ins Heim, wurde dann aber doch bei den Eltern „geparkt“.
Anwalt Eckhard Wagner (75): „Das Vorhaben des Gerichts ist nicht nachvollziehbar.“ In NRW wurden letztes Jahr 9932 Kinder aus Familien genommen.
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nach jahrelangen Kampf haben wir nun ein positives Ergebniss für unsere Tochter.
Wir sind umgezogen und es dauerte ein Jahr bis das JA Kamp-Lintfort die Unterlagen ... mehr