Obertshausen – Jürgen Glogowski (51,
alleinerziehend) kann‘s nicht fassen: „Erst entführt das Jugendamt mein
Kind. Und jetzt soll ich auch noch dafür zahlen.“
Das ist
passiert: Tochter Apinya (8) hat Diabetes I. Im November musste sie
nach einem Zuckerschock ins Krankenhaus, bekam neue Medikamente. „Das
dauert, bis der Körper darauf eingestellt ist“, so Vater Jürgen. „Apinya
ist mal unter-, mal überzuckert. Wir haben Schulungen gemacht, können
damit umgehen.“
Foto: Sven Moschitz
Ende November fühlt sich Apinya in der Schule schlecht. Aber statt den Vater zu holen, rufen Lehrer das Jugendamt. Ihr Vorwurf: „Mangelnde Gesundheitsfürsorge“. Apinya landet in einer Pflegefamilie!
Solar-Unternehmer
Jürgen Glogowski: „Als sie nicht zum Mittagessen kam, lief ich los, um
sie zu suchen, rief andere Eltern an. Nach anderthalb Stunden erfuhr ich
endlich, was los ist.“
Trotz Eilantrag beim
Familiengericht gelingt es ihm erst nach drei Wochen, seine Tochter
wieder zu bekommen. Und ist erneut entsetzt: „Sie war die ganze Zeit
nicht in der Schule.“ Und auch das noch: Das Jugendamt (Kreis Offenbach) fordert 122 Euro von ihm – Kindergeld-Rückzahlung
für Apinyas Zeit bei den Pflegeeltern. Außerdem soll er seine
Vermögensverhältnisse offenlegen, um ihm auch die Kosten der
„Inobhutnahme“ (ca. 70 Euro/Tag) aufzudrücken.
Der Kreis
teilt BILD auf Anfrage mit, das Jugendamt sei seiner gesetzlichen
Verpflichtung nachgekommen – sowohl bei der Wegnahme des Kindes als auch
bei der Geldforderung.
„Unverschämt“, so Glogowski. Er hat Widerspruch eingelegt.
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