Demütigungen, Schläge, Ohrfeigen, Betrug, sexuelle Ausbeutung,
Spott, Vernachlässigung etc. sind Formen der Misshandlung, weil sie die
Integrität und die Würde des Kindes verletzen, auch wenn die Folgen
nicht sofort sichtbar sind. Erst als Erwachsener wird das einst
misshandelte Kind beginnen, darunter zu leiden und andere darunter
leiden zu lassen.
Es handelt sich dabei nicht nur um ein Problem der Familie allein,
sondern um ein Problem der ganzen Gesellschaft, denn die Opfer dieser
Gewaltdynamik können sich – zu Henkern deformiert – an ganzen Nationen
rächen, wie die schrecklichen Genozide zeigen.
Die geschlagenen Kinder lernen sehr früh jene Gewalt, die sie als
Erwachsene anwenden werden, indem sie glauben, dass sie die Bestrafungen
verdienen und aus Liebe geschlagen werden. Sie wissen nicht, dass der
einzige Grund für die Strafen, die sie erdulden müssen, die Tatsache
ist, dass ihre Eltern selbst sehr früh Gewalt erlitten und erlernten,
ohne sich dessen bewusst zu sein. Später leiden die einst misshandelten
Kinder an Schuldgefühlen, schlagen ihre eigenen Kinder, und bleiben
lebenslang an ihre Eltern, die sie misshandelt haben, gebunden.
Gerade deshalb bleibt die Ignoranz der Gesellschaft so massiv und Eltern
produzieren mit bestem Gewissen weiterhin in jeder Generation das
schwere Leiden, das mit mehr Bewusstsein vermeidbar wäre. Fast alle
kleinen Kinder werden in den ersten drei Lebensjahren geschlagen, wenn
sie zu gehen beginnen und Gegenstände berühren, die nicht berührt werden
dürfen.
Das geschieht ausgerechnet in einer Zeit, in der das menschliche Gehirn
seine Struktur aufbaut und daher von den Vorbildern Freundlichkeit und
Liebe lernen sollte – jedoch niemals, niemals Grausamkeit und Lügen. Zum
Glück bekommen manche misshandelte Kinder Liebe und Schutz bei den
“helfenden Zeugen”.
http://www.freiwilligfrei.info/archives/5835

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