13.05.14

Die dunkle Zeit der Heimerziehung - Damals wie Heute




Die dunkle Zeit der Heimerziehung

WANDERAUSSTELLUNG Landeswohlfahrtsverband arbeitet Geschichte auf
Platz nehmen, lesen, hören und ...
"Es ist uns ein Anliegen, dass diese Ausstellung auch in unserer Region von vielen Menschen besucht wird, weil dieser Teil jüngster deutscher Geschichte eigentlich ein gesellschaftspolitisches Thema ist, dessen Folgen heute noch gegenwärtig sind", so Gabi Schaefer, Abteilungsleiterin der Fachschule Sozialwesen. "Besonders für die Studierenden unserer Fachschule ist es wichtig, sich damit auseinander zu setzen, damit sich solche erzieherischen Maßnahmen nicht wiederholen."


Essensentzug, Kaltduschen, sinnlose Arbeiten oder Isolation

40 Minuten lang kommen Zeitzeugen zu Wort, die einen Blick auf eine dunkle Zeit der Heimerziehung werfen. Autoritäre Umgangsformen und direkte psychische und physische Gewalt waren an der Tagesordnung, Essensentzug, Kaltduschen, sinnlose Arbeiten oder Isolation waren Erziehungsmaßnahmen. Der LWV hat damit einen Teil seiner eigenen Geschichte aufgearbeitet. Die Verbandsversammlung des LWV hatte 2006 eine Resolution verabschiedet, in der sie sich bei den ehemaligen Heimkindern entschuldigt.

Die Ausstellung basiert auf Erkenntnissen einer Forschungsgruppe, die sich ein Jahr lang mit der Situation in den Kinder- und Jugendheimen des LWV beschäftigten. Zusammen mit der Kunsthochschule Kassel wurde die Präsentation entwickelt. 1010 von 14 000 Fallakten wurden vom Forschungsteam des Fachbereichs Humanwissenschaften ausgewertet sowie 14 Zeitzeugen befragt, die in den Heimen gelebt oder gearbeitet haben. Fazit der Wissenschaftlerinnen: Die Erzziehung in den Heimen orientierte sich an Vorstellungen von Ordnung und Unterwerfung und nicht an subjektiven Rechten und Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen.

http://www.mittelhessen.de/lokales/region-wetzlar_artikel,-Die-dunkle-Zeit-der-Heimerziehung-_arid,273186.html 

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