Mit der Methode "Kasse machen mit Kindern" sind die beiden Gelsenkirchener aber offenbar nicht alleine. In dem Monitor-Bericht wird auch ein Fall aus Dorsten aufgedeckt. Dort arbeitet das Jugendamt mit der "Life GmbH" aus Bochum. Sie kümmert sich im Namen der Stadt um die Unterbringung von Heimkindern im Ausland, wenn in Deutschland kein passendes Heim gefunden werden könne.
Wie "passend" die vermeintliche Alternative in Ungarn ist, zeigt das Beispiel eines Elfjährigen. Der Junge wurde von "Life" in die Obhut eines 64-jährigen Handwerkers gegeben, der offenbar keinerlei Qualifikation als Pädagoge hat. Auch zur Schule geht der Junge nicht. Stattdessen bekommt er vier Stunden Online-Unterricht pro Woche in einer so genannten Web-Schule. Fast 8000 Euro im Monat soll die Betreuung des Jungen in Ungarn kosten. Den Großteil des Geldes (7000 Euro) bekomme die Firma Life. 800 Euro gingen an die Web-Schule, die der Tochter des Life-Eigentümers gehört.
Für den Leiter des Jugendamtes Dorsten, Dietmar Gayk, scheint es jedenfalls keinen Grund zu geben, die Unterbringung der Kinder in Ungarn zu kontrollieren. Gegenüber Monitor sagte der Leiter des Amtes: "Wir haben vertragliche Vereinbarungen. So wie der Träger uns vertraut, dass wir monatlich die Zahlungen leisten, die ja nicht unerheblich sind, vertrauen wir auch dem Träger."
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/gelsenkirchener-jugendamt-skandal-mit-kindern-kasse-machen-id10624824.html
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