04.05.12

Frauen schlagen Heimkinder, um sich Arbeit zu erleichtern

Zwei frühere Heim-Erzieherinnen haben zusgegeben, sechs Mädchen geschlagen zu haben. Sie wurden in Berlin zu Geldstrafen verurteilt.


Zwei frühere Erzieherinnen, die Heimkinder aus nichtigem Anlass geschlagen hatten, müssen Geldstrafen von 2750 und 3000 Euro zahlen. Das Berliner Landgericht verurteilte die vom Dienst suspendierten Frauen am Mittwoch wegen Körperverletzung. „Die Angeklagten haben ein Klima der Angst geschaffen, um sich die Arbeit zu erleichtern“, kritisierte das Gericht in der Urteilsbegründung. Körperliche Gewalt sei keinesfalls tolerabel.

Die Frauen im Alter von 42 und 44 Jahren hatten zugeben, sechs Mädchen mit der flachen Hand geschlagen zu haben, wenn diese beispielsweise nicht schnell genug gegessen hatten. Strafmildernd wurde gewertet, dass die Kolleginnen den traumatisierten Kindern im Alter von anfangs fünf bis 12 Jahren die Vernehmung im Prozess erspart hatten. Die Angeklagten hatten ihre Schützlinge in einem Heim in Berlin-Adlershof in den Jahren 2008 und 2009 misshandelt.

Im Prozess konnte aus Sicht des Gerichts nicht bewiesen werden, dass die Erzieherinnen die Kinder darüber hinaus mit Reitgerten schlugen oder mit Pinwandnadeln oder Einwegspritzen quälten. Beweismittel seien seinerzeit nicht sichergestellt worden, stellte die Strafkammer fest. Außerdem seien die Kinder damals nicht einzeln, sondern in der Runde vernommen worden. „Wir hatten schlechteste Aussichten, ihnen Selbsterlebtes entlocken zu können“, hieß es im Urteil.  

Berliner Morgenpost



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