23.04.2012
Von MARTIN von SCHADEHoya – Die junge Mutter presst ihr Baby fest an die Brust. Tränen der Angst kullern über ihre Wange. Ihre Ella-Jean ist erst elf Tage alt.
Doch das Jugendamt will ihr das Baby wegnehmen! Drei Tage nach der Geburt standen Jugendamtsmitarbeiter mit der Tragetasche am Mutterbett von Billie-Jean C. (19). Sie wollten den Säugling aus der Klinik mitnehmen. Billie-Jean: „Ich bin alleinerziehend. Der Vater hat sich aus dem Staub gemacht.“ Sie verweigerte die Herausgabe.
Tage später meldete sie sich in Hoya an, bezog ein Zimmer. Doch das Jugendamt von Nienburg, Außenstelle Hoya, ließ ihr keine Ruhe, versuchte erneut, ihr das Kind wegzunehmen. Gestern im Jugendamt Hoya. Drei Sozialarbeiter fordern Billie-Jean im Beisein von BILD barsch auf:
„Sagen Sie uns, wo das Kind ist. Wir bereiten die In-Obhutnahme vor.“ Die Mutter weigert sich. BILD will die Namen der Sozialarbeiter wissen. „Sagen wir nicht.“
Sie setzen die Mutter unter Druck, rufen dann um 15 Uhr sogar die Polizei. Die erscheint Minuten später. Verzweifelt fragt die junge Mutter:
„Warum tut ihr mir das an?“
Keine Antwort. Ein Zivilpolizist: „Gegen die Mutter liegt nichts Polizeirelevantes vor. Wir leisten nur Amtshilfe.“
Eine halbe Stunde später ein kleiner Erfolg: Die Amtsvertreter versprechen, ihr das Kind zu lassen, wenn ein Polizist und ein Sozialarbeiter das Baby in Augenschein nehmen können. Die Mutter stimmt zu. 15.44 Uhr: Neugierig beugen sich die Beamten über die Wiege. Ella-Jean schlummert friedlich. „Alles okay. Danke, ich hab‘ genug gesehen“, sagt der Sozialarbeiter. Beide Beamte verlassen das Haus.
Da kann Mutter Billie-Jean die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Sie schluchzt: „Ich habe solche Angst, weiß nicht, was die Behörden von mir wollen.“
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