Hubertus T. (72) und seine Frau Christine (62) aus Delbrück mit Fotos ihrer Enkelkinder: Das Mädchen lebte seit seiner Geburt acht Jahre bei den Großeltern, der Junge war als Vierjähriger in den Haushalt gekommen und lebte sieben Jahre dort. Jetzt kommen die Enkel nur noch zu Besuch.
Von Christian Althoff
Delbrück (WB). Schwerste Vorwürfe erhebt eine Gerichtsgutachterin gegen das Jugendamt des Kreises Paderborn. Die Sachverständige schreibt, durch das Fehlverhalten der Behörde seien zwei Geschwister »traumatisiert« und in den »Zustand seelischer Kindeswohlgefährdung« gebracht worden. Das Amt weist die Vorwürfe zurück.
Der heute 13 Jahre alte Schüler im Haus seiner Großeltern mit Cockerspaniel-Hündin Maja. Als Rentner Hubertus T. (72) aus Delbrück im Mai 2007 von einer Tagesradtour zurückkehrte, empfing ihn seine Frau Christine (62) mit den Worten: »Die Kinder sind weg!« Die Kinder – das waren Stefan (damals elf Jahre, Name geändert) und Laura (damals acht Jahre, Name geändert), die bis dahin von den Großeltern aufgezogen worden waren.
Die alleinstehende Tochter von Hubertus und Christine T. hatte an einer psychischen Krankheit gelitten und konnte sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern. Stefan war mit vier Jahren von den Großeltern in Pflege genommen worden, Laura unmittelbar nach ihrer Geburt. »Natürlich waren wir nicht mehr die Jüngsten, aber das hatte auch Vorteile«, sagt der Diplom-Ingenieur. »Wir hatten für unsere Enkel mehr Zeit als früher für unsere Kinder.«
Die Enkel hätten Schulschwierigkeiten gehabt, und er habe jeden Tag mit ihnen gelernt und sie durch die Grundschule gebracht, sagt der Großvater. Stefan sei zudem ein toller Sportler gewesen: »Er war Vize-Stadtmeister im Tennis und hat in der Jugendmannschaft des SC Blau-Weiß Ostenland gekickt.«
Die Mutter der Kinder und die Pflege-Großeltern sagen, sie seien damals sehr gut vom Jugendamt betreut worden. »Das änderte sich aber, als eine andere Sachbearbeiterin für uns zuständig wurde«, erzählt die Großmutter. 2006 habe das Jugendamt erstmals die Erziehungsfähigkeit der Großeltern in Frage gestellt. »Verschiedene Personen« hätten das Jugendamt über »Verhaltensauffälligkeiten« der Kinder informiert, heißt es in den Akten.
So habe Stefan einen Nachbarn beleidigt und Laura aus einem Blumenbeet Pflanzen gerissen. Als der Jugendamtsmitarbeiterin dann auch noch zugetragen wurde, Laura zeige »sexualisiertes Verhalten« (was nicht näher bezeichnet wurde), beauftragte sie eine Diplomsozialarbeiterin mit Zusatzausbildung, das Mädchen zu untersuchen. Die Frau sprach schließlich vom »Verdacht des Kindesmissbrauchs«.
Die Mutter der Kinder, die im niedersächsischen Barsinghausen lebt: »Ich hatte damals ein ziemlich gestörtes Verhältnis zu meinen Eltern. Zum Teil lag das aber auch daran, dass mich die Jugendamtsmitarbeiterin ständig anrief und mir von irgendwelchem Fehlverhalten meiner Kinder erzählte. Im Mai 2007 drohte sie mir, wenn ich nicht sofort meinen Eltern die Pflege der Kinder entzöge, würde sie mir das Sorgerecht mit Hilfe des Familiengerichts wegnehmen.« Die Mutter kündigte die Verwandtschaftspflege und nahm Stefan und Laura im Mai 2007 mit nach Barsinghausen.
Das dort zuständige Jugendamt war bereits vom Jugendamt Paderborn informiert worden und hatte zwei Plätze in einem Kinderheim in Stadthagen besorgt.
14 Monate mussten die Geschwister dort leben. Großmutter Christine T.: »Die ersten vier Monate durften wir unsere Enkel nicht einmal sehen, anschließend nur unter Kontrolle. Wenn wir angerufen haben, wurden die Gespräche abgehört.«
Die Enkelkinder litten offenbar erheblich unter der Trennung. Stefan riss immer wieder aus und floh zu den Großeltern nach Delbrück. »Wir haben schließlich beim Familiengericht Stadthagen den Antrag gestellt, die Kinder zurückzubekommen«, sagt Hubertus T. Das Gericht beauftragte die Diplompsychologin Katharina Behrend aus Lemgo mit der Begutachtung des Falls. Die Sachverständige schrieb, sie habe im Heim zwei traumatisierte Kinder getroffen. Stefan habe sich in einer Abwärtsspirale aus Schulverweigerung, Kriminalität und Aggression befunden, seine Schwester sei depressiv und stark verunsichert gewesen. Beide Kinder seien in einem Zustand seelischer Kindeswohlgefährung gewesen. Zu den Ursachen schrieb die Gutachterin, die Kindeswohlgefährdung resultiere nicht aus den Lebensbedingungen der Kinder bei den Großeltern, sondern sie seien zurückzuführen »auf die abrupte, fachlich in keiner Weise zu rechtfertigende Trennung von ihren zentralen Bezugspersonen, die anschließende monatelange Kontaktsperre sowie die zum Zeitpunkt der Begutachtung seit einem Jahr bestehende Heimunterbringung«.
Zum Verdacht, Laura sei missbraucht worden, schrieb die Sachverständige, der Bericht der Diplomsozialarbeiterin »entbehrt einer fachlichen Grundlage und ist unverwertbar«. Die Frau habe Methoden wie das Spiel mit anatomischer Puppen eingesetzt, die der Bundesgerichtshof bereits vor zehn Jahren für unzulässig erklärt habe. Der Bericht der Diplomsozialarbeiterin »offenbart ihre grundlegende Inkompetenz«, urteilte die Sachverständige. Stefanie Lindner-Hansch, Fachanwältin für Familienrecht aus Paderborn und Vertreterin der Großeltern: »Gutachter drucksen manchmal herum. Eine so direkte Expertise wie die von Frau Behrend ist mir noch nicht untergekommen.«
Da die Mutter noch immer das Sorgerecht besaß, hatte ihr die Gerichtsgutachterin empfohlen, die Kinder sofort aus dem Heim zu nehmen. Das tat die Frau auch. »Die beiden leben heute bei mir, und ich werde von der Jugendhilfe Barsinghausen gut betreut«, sagt die Frau. Die Großeltern haben bei Gericht ihren Antrag auf Rückführung der Enkel zurückgenommen: »Wir wollten ja nur, dass sie aus dem Heim kommen, und das habe wir erreicht.« Christine und Hubertus T. haben wieder regelmäßigen Kontakt zu ihren Enkel, beide haben vor wenigen Wochen ihre Geburtstage in Delbrück gefeiert. »Sie sind aber nicht mehr so fröhlich wie früher. Die 14 Monate im Heim haben ihnen zugesetzt. Es sind andere Kinder geworden«, sagt Christine T. Ihr Mann hat Strafanzeige gegen Mitarbeiter des Jugendamtes erstattet: »Die haben unseren Enkeln einen Teil der Kindheit gestohlen.«
Und das sagt das Jugendamt:
»Als Jugendamt steht man immer in der Kritik. Entweder hat man zu früh gehandelt oder zu spät. Dabei haben wir nur das Wohl der Kinder im Auge. Auch im vorliegenden Fall haben wir nie das Wohl der Geschwister aus den Augen verloren. Das Gutachten ist ungeheuerlich und bis heute auch noch nicht vom Gericht bewertet worden. Wir haben es anderen Psychologen vorgelet, die schwerwiegende Mängel festgestellt haben. Diese Gutachterin ist als Jugendamtskritikerin bekannt, und sie scheint auf einem Feldzug zu sein.
Unser Amt hatte unterschiedliche Hinweise aus der Öffentlichkeit, die uns zu der Überzeugung gebracht haben, dass die Geschwister bei den Großeltern nicht gut aufgehoben sind. Es mag sein, dass die Kinder sich emotional zu den Großeltern hingezogen gefühlt haben, aber das waren keinesfalls Top-Bedingungen, unter denen sie dort gelebt haben. Die Kinder waren schon im Haushalt der Großeltern verstört. Wir haben die Kinder auch nicht weggenommen, sondern das war die Entscheidung der Mutter. Unser Amt hat auch nie den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben. Die Diplomsozialarbeiterin, die den Verdacht geäußert hatte, war im Rahmen der Erziehungshilfe eingesetzt und nicht mit gutachterlichen Aufgaben betraut. Die Geschwister mussten zwischen den Welten der Mutter und der Großeltern leben, die oft massiv zerstritten waren. Die Kinder waren nach unserer Einschätzung damals erheblich gestörter und auffälliger, als sie heute von der Gutachterin dargestellt werden!«
http://www.westfalen-blatt.de/index.php?id=26955&artikel=reg
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Und wie immer, ein uneinsichtiges Jugendamt.
Keine Verantwortung übernehmen für traumatisierte Kinder, lieber weiter lügen und verleumden.
DER WOLF IM SCHAFFELL: "LÖSUNGSORIENTIERTE GUTACHTERIN DR. KATHARINA BEHREND" ??? DER SCHEIN-ANGRIFF gegen DAS JUGENDAMT?!
AntwortenLöschenDie sogenannte Gutachterin, die meines Erachtens nach nur so tut, als ob Sie die traumatischen Kinder bedauert, hat bei meinem Kind stärkstes Trauma hervorgerufen.
So gab sie mein 17 1/2 Monate altes Baby dem Vater, einem Alkoholiker, der unser Kind in die Arme biss, worauf die Gutachterin, DR. KATHARINA BEHREND behauptete, dass wäre eine "normale Erziehungsmethode". Mir entzog die m. E. nach korrupte Gutachterin das Kind, nur weil ich ihre Machte anprangerte und ihrer Weisung mein Kind abzustillen nicht nachkommen wollte. Daraufhin unterstellte sie mir einfach pathologische Aggressivität und behauptete nach 6 Wochen, bis zur von ihr anberaumten Zwischenverhandlung, ich sei eine "akute Kindeswohlgefahr", um sich an mir zu rächen.... Die Richterin eine noch junge Frau glaubte der schon reifen End-Vierzigerin vorbehaltlos. Hiernach wurde mein Kind noch weiter vom Kindesvater körperlich sanktioniert. Die Gutachterin DR:KATHARINA BEHREND war früher als Sparkassenangestellte tätig und betreibt mit ihrem Partner eine "lösungsorientiertes Gutachtachter-Netzwerk", vor dem man nur warnen kann. Die täuschen Lösung vor, aber schädigen die Kinder, jedenfalls in meinem Fall und der von Katrin Zahn und Marcus Haupts und weiterer Betroffener.
Gutachterin greift Jugendamt an. Das ich nicht lache : ))).
AntwortenLöschenDie DR. KATHARINA BEHREND arbeitet eng mit dem Jugendamt und den Gerichten zusammen.
Die täuscht das nur vor, um Vertrauen zu gewinnen und um wahrscheinlich Profitt aus ihren Begutachtungen zu schlagen.
Aber VORSICHT: "lösungsorientierte Begutachtungen" sind der WOLF im SCHAFFSPELZ, denn sie täusche vor Lösungen zu finden um beide Eltern "erziehungsfähig zu machen", aber dies nur in einem Gespräch. Spurt ein Elternteil nicht so, wie die selbsternannte GURU-MEISTERIN dies bestimmt, wird ganz schnell das ein Elternteil "rausgeboxt" und das Sorgerecht entzogen...
Ich warne vor allen "lösungsorientierten Gutachtern". Sie können für jedes Elternteil eine Gefahr darstellen....
Was mich stutzig macht ist, das alle- wirklich alle- Negativ -Kommentare über das Jugendamt Paderborn, zügig von der Bildfläche verschwinden, das mal zum Gütesiegel Kreis Jugendamt Paderborn. Ich kann hier an Ort und Stelle nur die Mütter und Väter davon abraten sich in Erziehungs fragen an das Jugendamt Frau Bun.. zu wenden. Details erspare ich mir und im übrigen ,,kein Einzelfall!" Ich kenne viele Betroffene, bei denen erst die tatsächlichen Probleme anfingen, als sie sich ans Jugendamt Kreis Paderborn wandten. Diese Herrschaften - bis auf Wenige- sind in erster Linie darauf besinnt, Kinder in Pflegefamilien zu platzieren, dabei ist es völlig egal, wie sehr die betroffenen Eltern und Kinder leiden. Ein Herr Lü.. hat schon den Ansatz dieses Verfahrens mit aller Härte bewiesen und davon gibt es im Kreis Jugendamt Paderborn genug. Wenn betroffene sich dazu öffentlich äußern möchten, scheitern sie, weil die Kommentare bei Google sofort wieder von der Bildfläche verschwinden.
AntwortenLöschenDie arbeitet mit und für VafKi zusammen
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